1. Startseite
  2. Ostalb
  3. Ostalbkreis

Schlechte Zeiten für Allergiker

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

Die Pollensaison geht wieder los. Für Allergikerinnen und Allergiker kein Grund zur Freude.
Die Pollensaison geht wieder los. Für Allergikerinnen und Allergiker kein Grund zur Freude. © privat

Die Zahlen der AOK Ostwürttemberg belegen: Die Anzahl der Menschen in der Region, die unter Pollenallergie leiden, nimmt konstant zu. Warum das so ist und was die AOK rät.

Aalen

Der Trend zu immer wärmeren Wintern ist keine gute Entwicklung für Allergiker. Die Pflanzenwelt wacht früher auf. Dadurch verkürzt sich die Ver-schnaufpause, die Betroffene normalerweise in der kalten Jahreszeit haben. Aktuelle Zahlen der AOK Ostwürttemberg zur Behandlungshäufigkeit in der Region belegen, dass zahlreiche Menschen im Ostalbkreis unter Pollenallergien leiden und es generell immer mehr werden.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts wird bei 15 Prozent der Erwachsenen im Laufe ihres Lebens ein Heuschnupfen diagnostiziert. Frauen sind mit 16,5 Prozent häufiger betroffen als Männer (13 Prozent).

18,7 Prozent mehr im Kreis

In Ostwürttemberg erhöhte sich die ärztlichen Behandlungen bei AOK-Versicherten im Zeitraum von 2017 bis 2021 um 17,8 Prozent. Im Ostalbkreis stieg die Zahl der Betroffenen in diesem Zeitraum um 18,7 Prozent.

Bei Kindern ist ein ähnlicher Trend zu beobachten. Neun Prozent der Kinder und Jugendlichen leiden aktuell an Heuschnupfen. Damit ist laut RKI die Zahl der Kinder mit Heuschnupfen unverändert hoch geblieben. Im Jahr 2021 wurden in Baden-Württemberg 39 691 AOK-versicherte Kinder und Jugendliche deswegen behandelt. In Ostwürttemberg waren es 1746 AOK-versicherte Kinder und Jugendliche. Im Ostalbkreis waren es 1192.

Durch den Klimawandel verlängert sich die Pollensaison. „Neue Arten wie Ambrosia und Götterbaum können sich zunehmend ausbreiten und immer grö-ßere Bedeutung für Allergiker gewinnen.“, so Prof. Jan C. Simon, Direktor des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) für Dermatologie, Venerologie und Allergologie.

Wie Sie vorbeugen können

„Bei Pollenallergien zeigen sich die Symptome immer dann, wenn die jeweiligen Auslöser in hoher Konzentration auftreten. Dies ist meist mit Beginn der wärmeren Jahreszeit der Fall. Wichtig zur Vorbeugung ist es, die Allergene zu meiden,“ verdeutlicht AOK-Ärztin Dr. Knapstein und ergänzt: „Bei starkem Pollenflug sollte man beim Fahren die Autofenster geschlossen halten und vor dem Schlafengehen die Haare waschen.“

Hilfreich seien auch Pollenschutzgitter an den Wohnungsfenstern. Auch hätten Studien gezeigt, dass das Inhalieren von ätherischen Dämpfen, salzhaltige Nasensprays, und -spülungen eine gewisse Erleichterung verschafften.

Welche Behandlungen es gibt

Zur Behandlung könne eine Reihe von Medikamenten eingesetzt werden. Gut belegt sei auch die Wirksamkeit der spezifischen Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt. Ziel ist es, das Immunsystem an die allergieauslösenden Stoffe zu gewöhnen und den Verlauf der allergischen Erkrankung günstig zu beeinflussen.

„Doch damit die Therapie dauerhaft hilft, muss sie über Jahre hinweg konsequent durchgeführt werden“, ergänzt die Ärztin. Hier sollte immer ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Auch interessant

Kommentare