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Schweinepest: Proben für den Ernstfall

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Von: Linda Kauer

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Besonders die Reifen der Einsatzfahrzeuge werden gründlich gereinigt, damit das Virus nicht verschleppt werden kann.
Besonders die Reifen der Einsatzfahrzeuge werden gründlich gereinigt, damit das Virus nicht verschleppt werden kann. © Linda Kauer

Landesweite Tierseuchenübung im Ostalbkreis: Rund 120 Einsatzkräfte probten am Samstag für den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest - und kamen zu einem positiven Ergebnis.

Ellwangen-Haisterhofen "Die Afrikanische Schweinepest ist ausgebrochen." Ein Satz, von dem man sich wünscht, ihn in der Region niemals zu hören. Doch die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine reale Bedrohung: Die Viruserkrankung kann zwar nicht auf den Menschen übertragen werden, eine Infektion endet für Haus- und Wildschweine jedoch meist tödlich. Damit hat ein ASP-Ausbruch auch für die Land- und Forstwirtschaft gravierende Folgen. 

Deshalb wurde am Samstag im Ostalbkreis der Ernstfall geprobt. Um 7 Uhr rollte der Führungs- und Kommunikationsanhänger - die mobile Einsatzzentrale - der Freiwilligen Feuerwehr Aalen auf den ehemaligen Standortübungsplatz Haisterhofen bei Dalkingen. Das Szenario: Es galt, infizierte Wildschweinkadaver im Wald zu finden, zu bergen sowie den Bereich abzugrenzen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. 

Bereits am Donnerstag und Freitag hatte das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg landesweit eine theoretische Kommunikationsübung zur ASP durchgeführt. Bei der praktischen Übung am Samstag waren nun insgesamt 120 Einsatzkräfte vor Ort: Neben Feuerwehr, Veterinäramt und Technisches Hilfswerk auch Jägerschaften, das Trainingscenter Retten und Helfen sowie das Kreisverbindungskommando der Bundeswehr.

Um 7.30 Uhr war die Einsatzzentrale unter der Leitung von Kreisbrandmeister Andreas Straub aufgebaut und Dr. Martina Bühlmeyer, Leiterin der ASP-Projektgruppe bei der Kreisverwaltung, briefte das erste Team. 16 Jäger mit ihren Hunden sowie zwei speziell ausgebildete Suchhundegespanne machten sich auf die Suche nach Wildschweinkadavern, die zuvor vom Veterinäramt ausgelegt worden waren - innerhalb von zwei Stunden wurden alle Tiere aufgespürt.

Die Beteiligten standen dabei in ständigem Austausch mit der Einsatzzentrale. "Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Teams hat einwandfrei funktioniert", lobte Andreas Straub im anschließenden Pressegespräch. "Wenn es zum Ernstfall kommt, wissen wir, wie es geht." Einzig Kleinigkeiten gilt es noch zu verbessern - etwa die einheitliche Übermittlung von Koordinaten.

Die Suche wurde zudem von Drohnenflügen unterstützt. "Drohnen helfen ungemein dabei, große Flächen zu überblicken", erklärte Dr. Martina Bühlmeyer. "Bei weitläufigen Gebieten bräuchte man sonst enorm viele Hunde, um gut voranzukommen." 

Um eine Verbreitung des Virus durch infizierte Tiere zu verhindern, errichtete ein Straßenbau-Team einen Schutzzaun um das betroffenene Gebiet. Für die Jäger und Hunde ging es nach getaner Arbeit unter eine Dekontaminationsdusche, sämtliche Einsatzfahrzeuge wurden in einer Schleuse gründlich gereinigt.

Bühlmeyer zog nach der Übung ein postives Fazit und zeigte sich begeistert von der erfolgreichen Umsetzung: "Es ist beeindruckend, wie gut alles geklappt hat und welche Ergebnisse wir erzielen konnten!" Auch Landrat Dr. Joachim Bläse dankte den vielen engagierten Einsatzkräften und betonte: "Ich wünsche uns, dass wir dieses Szenario nie erleben. Doch sollte es wirklich eintreffen, wissen wir: Der Ostalbkreis ist vorbereitet." 

Rund 120 Einsatzkräfte waren bei der praktischen Tierseuchenübung im Einsatz.
Rund 120 Einsatzkräfte waren bei der praktischen Tierseuchenübung im Einsatz. © Linda Kauer
Landrat Dr. Joachim Bläse, Leiterin der ASP-Projektgruppe Dr. Martina Bühlmeyer und Kreisbrandmeister Andreas Straub ziehen ein positives Fazit.
Landrat Dr. Joachim Bläse, Leiterin der ASP-Projektgruppe Dr. Martina Bühlmeyer und Kreisbrandmeister Andreas Straub ziehen ein positives Fazit. © Linda Kauer
Der Führungs- und Kommunikationsanhänger der Freiwilligen Feuerwehr Aalen dient als Einsatzzentrale.
Der Führungs- und Kommunikationsanhänger der Freiwilligen Feuerwehr Aalen dient als Einsatzzentrale. © Linda Kauer
Einsatzhund "Zeus" kommt aus der Dekontaminationsdusche.
Einsatzhund "Zeus" kommt aus der Dekontaminationsdusche. © Linda Kauer
Bei der Tierseuchenübung wird jedes Einsatzfahrzeug in der Dekontaminationsschleuse gründlich gereinigt.
Bei der Tierseuchenübung wird jedes Einsatzfahrzeug in der Dekontaminationsschleuse gründlich gereinigt. © Linda Kauer

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