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Sorge im Westen wegen Klinik

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Von: Wolfgang Fischer

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Sie liefern die ersten „Stimmen zum Spiel“: Bürgermeisterinnen und (Ober-)Bürgermeister äußern sich zu den Vorschlägen von Landrat Dr. Joachim Bläse in Sachen Kliniken. Grafik: Ricarda Pinzke/Foto: privat; beerkoff – stock.adobe.com)
Sie liefern die ersten „Stimmen zum Spiel“: Bürgermeisterinnen und (Ober-)Bürgermeister äußern sich zu den Vorschlägen von Landrat Dr. Joachim Bläse in Sachen Kliniken. Grafik: Ricarda Pinzke/Foto: privat; beerkoff – stock.adobe.com) © Pinzke, Ricarda

Der Vorschlag von Landrat Dr. Joachim Bläse zur Zukunft der Kliniken im Ostalbkreis wird im Gmünder Raum als „Schlag“ verstanden.

Ostalbkreis

Wie sollen kranke Menschen, die stationäre Hilfe brauchen, künftig im Ostalbkreis behandelt werden? Eine Antwort darauf gibt Landrat Dr. Joachim Bläse am 8. November - und die sorgt im Westen des Landkreises für jede Menge Empörung.

Bläse verabschiedet sich von der bis dahin vielfach diskutierten Lösung mit zwei starken Kliniken in Mutlangen und in Aalen und plädiert für ein Zentralklinikum, von ihm Regionalversorger genannt, das im Raum Essingen/Aalen stehen soll. Ausdrücklich sagt der Landrat, dass es das in Aalen existierende Ostalbklinikum sein könnte - das Stauferklinikum in Mutlangen und die Virngrundklinik in Ellwangen auf jeden Fall nicht. Die Klinik in Mutlangen soll, ebenso wie die in Ellwangen, zu einem Gesundheitscampus reduziert werden. Zudem soll in Bopfingen ein Gesundheitszentrum angesiedelt werden. Gesundheitscampus definiert Bläse als „hochwertige medizinische Zentren, die grundsätzlich ambulant und teils stationär“ geführt werden. Auch die ambulante Notfallversorgung in diesen Häusern solle es, so Bläse zunächst, nur noch zwischen 6 und 21 oder 22 Uhr geben.

Eine Abwertung der Stauferklinik - das sorgt im Altkreis Gmünd für helle Aufregung. Einen „Schlag“ für den westlichen Teil des Landkreises spüren Mutlangens Bürgermeisterin Stephanie Eßwein und Gmünds Erster Bürgermeister Christian Baron. Gmünds Oberbürgermeister Richard Arnold weist darauf hin, dass die Stauferklinik bisher auch zahlreiche Patienten aus den Nachbarkreisen anziehe. Mit diesem Vorschlag gebe es zum Beispiel keine Onkologie mehr in Mutlangen, sagt Eßwein. Die Rathauschefs verbinden damit auch den Verlust zahlreicher Arbeitsplätze für den Gmünder Raum.

Richard Arnold hatte die Entwicklung schon ein paar Tage vorher kommen sehen. Er informiert den Gmünder Gemeinderat darüber, dass es „Kreise“ gebe, die die Lösung mit zwei starken Kliniken nicht wollten und stattdessen auf ein Zentralklinikum setzten. Er beklagt, dass die Landkreisverwaltung seine jüngsten Fragen zur Klinik-Debatte nicht einmal mehr beantwortet habe. Sprecher der Fraktionen stärken ihrem OB den Rücken.

Auch im Mutlanger Gemeinderat herrscht die Meinung vor, dass der Landrat zahlreiche Fragen zu seinem Vorschlag offen gelassen habe. Stephanie Eßwein setzte auf die in Aussicht gestellten Regionalkonferenzen, bei denen die Bürger Mitspracherecht haben müssten - und zwar noch bevor der Kreistag über die Klinik-Zukunft im Ostalbkreis entscheide. Dessen Grundsatzentscheidung jedoch möchte der Landrat bereits am 20. Dezember haben. In einem Pressegespräch stellen OB Arnold und Bürgermeisterin Eßwein auch Ende November noch fest, dass zahlreiche Fragen zum Bläse-Vorschlag offen seien. Diese will Bläse beantworten, auch indem er Arnold und Eßwein „konstruktiv“ einbindet.

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