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Neues „Pflegewohnen“ in Bartholomä

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Von: David Wagner

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So könnte die neue Bebauung auf dem "Stern-Areal" an der Lauterburger Straße in Bartholomä aussehen.
So könnte die neue Bebauung auf dem "Stern-Areal" an der Lauterburger Straße in Bartholomä aussehen. © MVR Architektur/Matthias von Rüden

Architekt und Betreiber stellen vor, was sie auf dem „Stern-Areal“ an der Lauterburger Straße vorhaben: Drei Gebäude mit „Pflege-Appartements“ und Tagespflege und einem „innovativen Konzept“.

Bartholomä

Was soll auf dem „Stern-Areal“ an der Lauterburger Straße in Bartholomä entstehen? Wie groß werden die Gebäude? Wie sieht das Konzept aus? Rund 100 Interessierte waren am Mittwochabend in die TSV-Halle gekommen, um das zu erfahren. Eingeladen hatten die Gemeinde, die Architekten und der künftige Betreiber des geplanten „Pflege-Wohnens“.

Das Konzept: Richard Wolfframm vom Servicehaus Sonnenhalde erläuterte als künftiger Betreiber das Konzept namens „Viertel 4“. Im Vergleich zu herkömmlichen Pflegeheimen wohnten die Bewohner nicht in „Zimmern“, sondern in Wohnungen mit bis zu 36 Quadratmetern, samt Küchenzeile. Die Nasszelle verfüge über ein WC, ein Waschbecken und eine Dusche, in der Tagespflege gibt es Badewannen. „Leben wie in einem Appartement, mit den Vorteilen der Pflege vor Ort“, meinte Werner Kolm von der beteiligten Finanzkanzlei Stuttgart. Im Erdgeschoss sei eine Tagespflege, die auch von externen Besuchern genutzt werden könne. Über die Ambulanz und die Tagespflege sei eine 24-Stunden-Versorgung garantiert. Balkone gebe es aus Sicherheitsgründen nicht, aber die bodentiefen Fenster können man öffnen („französischer Balkon“). Wie üblich, seien 25 Prozent der Wohnungen „rollstuhlgerecht“, der Rest „barrierefrei altersgerecht“. In Bartholomä gäbe es in den drei Gebäuden Platz für insgesamt 66 Bewohner.

Die Gebäude: Laut Architekt Matthias von Rüden sind drei jeweils dreigeschossige Gebäude geplant. In den beiden oberen Stockwerke sind die Ein- und Zwei-Zimmer-Appartements, im Erdgeschoss die Tagespflege. Eine große Küche soll „in den Hang rein“ im Untergeschoss entstehen. Das vordere Gebäude liege auf Straßenniveau, die beiden hinteren etwa 2,50 Meter, „etwa eine halbe Etage“, höher. Die Gebäude sollen nach den „derzeit höchsten Standards nach KfW NH40 „gebaut werden. „Wir planen einen hohen nachhaltigen Standard“, so von Rüden. Mit Photovoltaik auf dem Dach, Gründächern und gerne auch, wo möglich, mit Fassadenbegrünung. Zwischen den Gebäuden soll ein den Dimensionen entsprechender „Quartiersplatz“ für Leben im Außenbereich hinkommen. Dieser solle „nicht verschlossen“ sein, sondern für die Öffentlichkeit zugänglich.

Parkplätze: Leider sei das Grundstück nicht ganz so groß, wie die Verantwortlichen es gerne hätten. Die gesetzlich vorgeschriebene Anzahl, nämlich 15, werde zwar erreicht, gemeinsam mit der Gemeinde wolle man aber überlegen, ob an anderer Stelle weitere Parkplätze ausgewiesen werden könnten.

Personal: Richard Wolfframm erläuterte, in Bartholomä wären nach Fertigstellung rund 70 Mitarbeitende angestellt. Klar sei, dass diese nicht aus der Gegend kämen, sondern „aus der ganzen Welt rekrutiert“ würden. Seine GmbH bilde auch aus, 90 Schüler seien im nächsten Kurs, diese kämen vornehmlich aus Marokko und Tunesien.

Die Arztpraxis von Nicole Hauptmann kann aus Platzgründen nicht, wie ursprünglich mal angedacht, in dem Areal unterkommen. Wie Bürgermeister Thomas Kuhn berichtete, werde derzeit untersucht, ob das alte Rathaus entsprechend umgebaut werden könne.

Zeitplan und Investoren: Wie Architekt Josef Rupp erläuterte, sei von den Grundstückseigentümern schon seit vielen Jahren „ein soziales Objekt für Senioren“ hier geplant. Werner Kolm sagte, noch sei man „auf der Suche“ nach Investoren beziehungsweise „in Verhandlungen mit mehreren“. Man wollte den heutigen Abend und die Resonanz der Bartholomäer abwarten. Er sei aber sich, so Kolm, das „in trockene Tücher“ zu kriegen. Er gehe von einem Baustart im Jahr 2024 aus.

Das sagt der Gemeinderat: Holger Biebl meinte, er sei anfangs skeptisch gewesen, auch weil seiner Ansicht nach zu wenig und zu spät öffentlich kommuniziert wurde, wer Betreiber und Investor sei. Im Vergleich zu herkömmlichen Pflegeheimen sei das Konzept der Häuser von Richard Wolfframm allerdings „einzigartig“ und er sei „gottfroh“, dass für Bartholomä nun dieser Betreiber gefunden worden sei.

Aus dem Publikum meldete sich der ehemalige Gemeinderat Bruno Bieser und meinte, er hätte sich das Ganze gerne bedarfsgerechter für Bartholomä, also eine Nummer kleiner, gewünscht, das sei aber wohl aus wirtschaftlichen Gründen leider nicht möglich. Bürgermeister Thomas Kuhn gab sich überzeugt, hier entstehe ein „gutes, soziales und nachhaltige Projekt für unsere Gemeinde“.

Bestehende Häuser des künftigen Betreibers finden Sie online auf www.viertel-4.de

Lesen Sie dazu:

Arztpraxis im alten Bartholomäer Rathaus? Einrichtung der Praxis am „Stern-Areal“ aus Platzgründen nicht möglich.

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