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Ärzte aus Raum Gmünd zum Klinikprozess

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Über 60 Ärzte aus dem Raum Gmünd tauschten sich am Donnerstag in der Schwerzerhalle über die Zukunft der Kliniken aus.
Über 60 Ärzte aus dem Raum Gmünd tauschten sich am Donnerstag in der Schwerzerhalle über die Zukunft der Kliniken aus. Foto: privat © privat

Fazit der Diskussion: Spezialisierung zentral - Notfallversorgung dezentral

Schwäbisch Gmünd. Über 60 Ärztinnen und Ärzte aus Niederlassung und Klinik tauschten sich am Donnerstag auf Einladung der Kreisärzteschaft Gmünd unter Leitung von Dr. Erhard Bode in der Schwerzerhalle über die Zukunft der medizinischen Versorgung aus. „Wir wollen uns als Vorstand einen Überblick über das Meinungsbild bei den Ärzten in unserer Region verschaffen, um mit einer Stimme im Klinikprozess zu sprechen“ erläuterte Bode. Zu diesem Zweck organisierten Dr. Birgit und Dr. Wolfgang Winker mit der Bergwacht eine Umfrage vor Ort.

Die Mediziner betonten mehrfach die Bedeutung der Stauferklinik für die Notfallversorgung in der Region. Es wurde klar, dass sich die Ärzte eine gute Versorgung in Not- oder dringlichen Fällen ohne eine Form der Primärversorgung am jetzigen Standort nicht vorstellen können. Andererseits machten sie deutlich, dass vielfältige externe Vorgaben Spezialisierung und Zentralisierung notwendig machen werden. Unmut äußeten sie über die fehlende Spezialisierung seit dem Zusammenschluss der Kliniken, die jetzt in Teilen von einer als überstürzt empfundenen Eile abgelöst würde.

In der Abstimmung zeigten sich die Ärzte davon überzeugt, dass sich die Stauferklinik auch künftig stetig weiterentwickeln müsse, um zukunftsfest aufgestellt zu bleiben. Fast einstimmig waren die Anwesenden der Ansicht, dass die Klinik bei kontinuierlicher personeller, medizinischer, apparativer und baulicher Weiterentwicklung auch in ferner Zukunft ein wichtiger Pfeiler der medizinischen Versorgung in der Raumschaft sei.

Deutlich zum Ausdruck kam die große Sorge über eine mögliche Verschlechterung der Versorgung von Notfällen durch Betrieb einer Zentralklinik - je weiter von Gmünd entfernt umso mehr wird dies so gesehen. 94 Prozent der Anwesenden befürchteten eine deutliche Verschlechterung bei der Versorgung zeitkritischer Notfälle, wenn nur eine Zentralklinik in Aalen bestünde. Auch wurde klar, dass weder die Ärzte noch deren Patienten eine solche akzeptieren würden - im Gegensatz zu einer Zentralklinik zwischen Aalen und Gmünd wie zum Beispiel bei Mögglingen. Nur sechs Prozent der Abstimmenden sprachen sich für eine Zentraklinik am Standort Aalen aus. Dahingegen gab es bei der Frage der Beibehaltung dezentraler Krankenhausstrukturen nahezu ein Patt gegenüber einer Zentralisierung.

Ein weiterer Punkt war die Befürchtung, dass durch die Abwesenheit einer Klinik in der Raumschaft sowohl die Nachwuchsgewinnung als auch die Attraktivität der Niederlassung für ärztlichen Nachwuchs sinken werde. So würde sich zu der stationären ärztlichen Versorgung auch die haus- und fachärztliche ambulante Versorgung verschlechtern. Nicht so negativ wurde der Effekt einer Zentralklinik auf ärztliche Weiterbildung gesehen, hier sieht eine Mehrheit bessere Chancen für Ausbildung.

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