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„Klinikerhalt“ ist gegen Zeitdruck

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Stauferklinikum in Mutlangen.
Stauferklinikum in Mutlangen. © Tom

Warum gibt der Landrat so viel Gas? Diese und andere Fragen stellt sich das Bündnis Klinikerhalt.

Schwäbisch Gmünd. Warum muss alles über das Knie gebrochen werden? Warum muss zum Jahresende ein Grundsatzbeschluss zum Bau einer Zentralklinik gefasst werden? Das Bündnis Klinikerhalt war bei seiner letzten Versammlung stark verwundert über den Zeitdruck, den der Landrat, mit Rückendeckung einer Mehrheit im Kreistag beim Thema Klinikdiskussion vorgibt.

„Das Projekt Großklinik wird jetzt professionell durchgezogen, ohne der Öffentlichkeit zu sagen, warum es mit den bestehenden Kliniken nicht weitergehen kann,“ resümiert Jo Frühwirth, der Sprecher des Bündnisses, „die Stimmung in der Bevölkerung spielt dabei überhaupt keine Rolle.“ Immerhin hat das Bündnis für Klinikerhalt in kürzester Zeit fast schon 4000 Unterschriften eingesammelt.

„Die Stimmung in der Bevölkerung ist einerseits verärgert. Andererseits zum Teil, angesichts der angedachten und bisher mangelhaften Bürgerbeteiligung, manchmal fast schon resignierend,“ resümiert der Sprecher. Nach allem was bisher bekannt ist, werde die Stauferklinik im Angebot massiv reduziert und es sei zu befürchten, dass nicht einmal mehr Notfälle behandelt werden. Das Bündnis fordert daher eine umfassende Bürgerbeteiligung mit einem ergebnisoffenen Ausgang ohne Zeitdruck.

Niemand der Anwesenden Mitglieder wolle, dass eine Stadt mit rund 65 000 Einwohnern und einem weitläufigen Einzugsgebiet wie Schwäbisch Gmünd abgehängt werde von einer bürgernahen Gesundheitsversorgung. Besonders augenfällig sei in diesem Zusammenhang die Frage, wo künftig noch Kinder geboren werden könnten? Nach dem bisherigen Plan des Berliner Gesundheitsministeriums, wie er aktuell im Ärzteblatt nachzulesen sei, werden die bundesweiten Geburtskliniken von bisher 593 auf 227 schrumpfen. Wo können dann Schwangere im Ostalbkreis überhaupt noch gebären? „Diese Fragen müssen diskutiert werden,“ fordert Jo Frühwirth, „ein Schnellschuss kann daneben gehen, zumal die Eckpunkte der bundesweiten Klinikreform noch total im Ungewissen sind.“

Insgesamt war sich die Versammlung einig, dass es angebracht wär, abzuwarten. Sie forderte den Landrat auf, den Druck der Zeitvorgabe heraus zu nehmen. Der Übergang auf eine neue Zentralklinik sei komplex. Zeitvorgaben, die Druck auslösen, seien absolut kontraproduktiv.

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