Natur von Unterwäsche und Bodenläufer befreit

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Landrat Dr. Joachim Bläse (M.), Schirmherr der Kreisputzete, half bei Lindach beim Müll sammeln.
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Zum 19. Mal sagen Freiwillige im ganzen Gmünder Umland dem Müll in der Landschaft den Kampf an.

Schwäbisch Gmünd. Viele freiwillige Helfer brachten am Samstagvormittag die Verunreinigungen ans Licht, die rücksichtslose Zeitgenossen in der Landschaft hinterlassen. Der Ostalbkreis hatte zur 19. Kreisputzete gebeten und mit 17 925 ehrenamtlichen Landschaftsreinigern habe man nahezu das Vor-Corona Niveau von 18 400 Teilnehmern im Jahr 2019 erreicht, zeigte sich Landrat Dr. Joachim Bläse erfreut. Schulklassen, Einzelpersonen, das Gmünder THW und eine Vielzahl an Vereinen sorgten in den Gmünder Ortsteilen und den umliegenden Gemeinden für eine sauberere Umwelt. Bläse schloss sich als Schirmherr der Kreisputzete erneut dem Albverein an und kam beim Müllsammeln ins Grübeln. Dass Getränkebecher aus dem fahrenden Fahrzeug geworfen werden, ist nicht in Ordnung, dass aber ein Zeitgenosse seine Unterhose an der Landesstraße zwischen Lindach und Täferrot „verliert“, konnte er nicht nachvollziehen.

Roger Bader vom Schützenverein Täferrot sammelte mit seinem Auto-Anhänger die gefüllten Müllsäcke der Durlanger, Täferroter und Lindacher Helfer auf. Täferrots Bürgermeister Markus Bareis berichtete, dass augenscheinlich weniger Sperrmüll als in der Vergangenheit abgeladen wurde. Das bestätigte der Vorsitzende des Albvereins Lindach, Bernd Maile. Ekel empfanden seine Mitstreiter, als sie säckeweise gebrauchte Babywindeln fanden. Auch zertrümmerte Getränkeflaschen sorgten für Unmut, die Scherben seien ein großes Verletzungsrisiko für Tiere, meinte eine Helferin. Der evangelische Pfarrer Uwe Bauer ist das ganze Jahr als Müllpate unterwegs und nahm auch am Samstag gerne Greifer und Müllsack in Empfang - für ihn ein Akt zur „Bewahrung der Schöpfung“.

Bereits am Freitag waren in Täferrot und Lindach die Schulkinder unterwegs, berichteten Ortsvorsteher Klaus-Peter Funk und Bürgermeister Bareis. Für die Kinder habe dies den pädagogischen Nutzen, Wertschätzung gegenüber der Natur zu entwickeln. Beeindruckt zeigte sich Gmünds erster Bürgermeister Christian Baron, der mit der Jugendfeuerwehr im Wald hinter der Mariengrotte an der Oberbettringer Straße unterwegs war. Deren „sportlicher Ehrgeiz“, wirklich jedes Abfallstückchen einzusammeln, nötigte ihm Respekt ab. Wie in allen anderen Sammelregion gab es auch hier jede Menge Flaschen und tütenweise Hausmüll. Und wie der Bodenläufer in den Wald gekommen ist, darüber kann man nur spekulieren, meinte Baron. Ein besonderes Armutszeugnis wurde um die Fast-Food-Restaurants in Gmünds Westen ausgestellt, dort verunstalten Umverpackungen von Burger und Pommes die Landschaft. Andrea Rohrbach

Bei der Kreisputzete packten viele freiwillige Helfer an.
Bei der Kreisputzete packten viele freiwillige Helfer an.
Bei der Kreisputzete packten viele freiwillige Helfer an.
Bei der Kreisputzete packten viele freiwillige Helfer an.
Bürgermeister Christian Baron staunte nicht schlecht: Selbst alte Läufer fischte die Jugendfeuerwehr aus dem Dickicht.
Bei der Kreisputzete packten viele freiwillige Helfer an.

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