PH-Studenten zu Energiepauschale: „blöd gelaufen“

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Die Auszahlung der Energiepauschale verzögert sich an der PH-Gmünd.
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Studierende kritisieren fehlenden Zugangscode. Hochschulleitung sieht keine Chance für Beschleunigung.

Schwäbisch Gmünd. Die Studierenden an der Gmünder PH hoffen, dass sie doch noch vor dem 1. Mai von ihrer Hochschule den Zugangscode bekommen, mit dem sie die 200 Euro Energiepauschale für Studenten beantragen können. Am Mittwoch hatte sich herausgestellt, dass dies nicht möglich ist. Die Hochschulleitung hatte dies damit begründet, dass sie erst Ende Februar vom Bund den Auftrag bekommen habe, den Zugangscode zu generieren. Zu diesem Zeitpunkt habe sich das Hochschulinformationssystem HSIinOne bereits in einem Update befunden. Weshalb die Hochschule den Zugangscode nicht erstellen kann.

Das sei schon „blöd gelaufen“, sagte dazu am Freitag Marcel Kratzenberg, Vorsitzender des Studierendenparlaments. Man habe doch gewusst, dass die Energiepauschale kommt. Weshalb er fragte, ob man gerade da ein Update machen müsse. Viele Studierende seien bei steigenden Preisen und Mieten auf dieses Geld angewiesen. Viele hätten kein Geld mehr, um mal auszugehen, seien gezwungen, Nebenjobs anzunehmen.

„Es gab viele, die auf den 15. März hingefiebert haben“, berichtete eine Studierende der PH, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Zwar räumt sie ein, selbst nicht zwingend auf die 200 Euro Energiepauschale angewiesen zu sein, „aber für die, die es sind, finde ich es extrem schade“. Sie wisse von Kommilitonen und Kommilitoninnen, die in ihrer freien Zeit zwei Jobs nachgingen, um über die Runden zu kommen. Nun noch einmal eineinhalb Monate warten zu müssen, „das ist schon traurig“, sagte sie. Verständnis für die Begründung der Hochschule, eine Softwareumstellung verzögere den Zugang, fehlt der 22-Jährigen. „Dass diese Zahlung kommen soll, ist lange bekannt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die PH erst Anfang März davon erfahren hat, dass man dafür diese Codes braucht.“ Gerade in dieser „digitalen Zeit“ verstehe sie nicht, dass „man es nicht so organisieren kann, dass alles läuft, wie es soll“. Eine offizielle Begründung seitens der Hochschule habe es für die Studierenden nicht gegeben. Stattdessen habe der Studierendenausschuss der PH bei der Verwaltung nachhaken müssen.

Kratzenberg indessen hofft, „dass sich die Hochschule da noch etwas einfallen lässt“. Der Allgemeine Studierendenausschuss AStA werde weiterhin immer wieder nachfragen und Druck machen.

„Die PH sieht im Moment keine Möglichkeit für eine Beschleunigung“, sagte PH-Sprecher Dr. Bert von Staden auf Anfrage. Werde doch eine Möglichkeit gefunden, werde diese in jedem Fall genutzt und umgehend angekündigt. Die Frage, ob die Hochschule sich besser hätte vorbereiten können, verneinte der PH-Sprecher: „Da die Länder nach der Entscheidung des Bundes erst die rechtlichen Strukturen schaffen mussten, konnten die technischen Anforderungen offenbar erst kurzfristig Ende Februar, Anfang März an die Hochschulen gegeben werden.“

Von Staden nahm auf Anfrage Stellung zu weiteren Problemen der PH: Zwei Hörsäle seien inzwischen zu einer Präsenzbibliothek umgebaut worden, so dass wichtige Publikationen wieder eingesehen werden könnten. Seit Sommer 2020 konnten die Studenten die bisherige Bibliothek nicht mehr benutzen, da in den Brandschutzklappen Asbest festgestellt worden war. Bücher konnten nur bestellt und abgeholt werden. Durch den im Sommer beginnenden Bau des Zentrums für Human Ressource Management zeichne sich eine „leichte Besserung“ bei der Raumsituation ab, sagte von Staden weiter. Das staatliche Amt für Vermögen und Bau hat für die PH ermittelt, dass ihr mit knapp 3000 Studierenden etwa 4200 Quadratmeter fehlen. Zurzeit hat die Hochschule 12 000 Quadratmeter. Erik Roth, Michael Länge

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