Igginger Anwohner klagen über starken Verkehrslärm

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Mit welcher Strategie das Gremium und die Gemeindeverwaltung Abhilfe schaffen wollen.

Iggingen. Mit einer kurzfristigen Änderung der Tagesordnung begann die Sitzung des Gemeinderats. Der Grund: Anwesend waren 12 Igginger Bürgerinnen und Bürger, denen das Thema Lärm und überhöhte Geschwindigkeit in der Ortsdurchfahrt auf den Nägeln brennt. Auf Anregung von Joachim Feustel wurde das Thema im Gemeinderat thematisiert.

„Im Sommer im Garten sitzen und sich unterhalten oder sonntags den Tatort schauen ohne Fernbedienung in der Hand, ist nicht möglich“, sagte Feustel. Bereits vor zehn Jahren sei eine Lärmschutzwand angedacht worden, nun hoffe man, dass sich etwas bewege, um die Lärmbelastung für die Anwohner zu reduzieren. Sein erster Vorschlag: Das Tempo bereits vom Kreisverkehr Brainkofen bis zum Kreisverkehr Iggingen auf 50 km/h zu beschränken und dies durch eine dauerhafte Radaranlage zu kontrollieren. Quietschende Bremsen von Lkw und zu hohe Geschwindigkeiten vieler Autofahrer seien eine Belastung und Zumutung für die Anwohner. Auch das Kopfsteinpflaster am Kreisverkehr Iggingen trage zum Lärm bei. „Die meisten Autos fahren mindestens mit zwei Rädern direkt drüber“, berichtete Joachim Feustel.

Auch Tempo 30 in der Igginger Ortsdurchfahrt steht immer wieder zur Diskussion. Unverständnis gab es im Gemeinderat schon des Öfteren darüber, dass dies von der Verkehrsschau immer abgelehnt worden war. In anderen Gemeinden sei es doch auch möglich.

Geschwindigkeitsbegrenzungen seien nur aus Gründen der Verkehrssicherheit oder der Reduzierung von Lärm möglich, meinte Bürgermeister Klemens Stöckle. Da gebe es klare Vorgaben, die für Iggingen - laut Verkehrsschau - nicht zuträfen. Er schlug vor, die Ortsdurchfahrt rechnerisch bewerten zu lassen. Auch die Pfalzgasse soll dann mit einbezogen werden. Für etwa 1500 Euro könne man eine Firma damit beauftragen. „So kann eventuell eine vernünftige und durchgehende Tempolösung erreicht werden“, hofft er auf klare Zahlen und Werte. Dann sollen bei einem Treffen mit den Anwohnern Maßnahmen überlegt werden.

Lachenwiesen VIII wird ausgelegt

Im Mai 2022 wurde der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Lachenwiesen VIII“ in Brainkofen gefasst. Nachdem der Vorentwurf beschlossen wurde und die Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Träger öffentlicher Belange erfolgte, stellte Stadtplaner Friedrich Hampel vom Büro LKP nun den Bebauungsplanentwurf vor. Auf die Abwägungen der Anregungen und Bedenken ging er im Detail ein. Zum Beispiel wurde der Bebauungsplanentwurf dergestalt angepasst, dass Einzelhandel unzulässig ist. Auch Parken auf der Wendeplatte wird nicht erlaubt sein, um Sattelzüge nicht zu behindern.

Um das Ökopunktedefizit von 330 000 auszugleichen, muss die Gemeinde für 245 000 Euro Ökopunkte erwerben. In diesem Zusammenhang stellte Andreas Widmann die Frage, wie die Finanzierung des Gewerbegebiets aussehe. „Es müsste eine schwarze Null geben“, ist Klemens Stöckle optimistisch. Ein Gewinn für die Gemeinde könne wohl erst später durch die Gewerbesteuer erzielt werden. Die zahlreichen Kostenpunkte, insbesondere für den Kauf der Ökopunkte, sorgten bei Holger Lösch für Kopfschütteln: „Da sorgen wir extra für eine Verdichtung bei der Planung eines Gewerbegebiets und dann zieht es doch negative Folgen nach sich.“ Eigentlich sollte für die Gemeinde unterm Strich schon was übrig bleiben. Der Bebauungsplanentwurf wurde vom Gremium einstimmig beschlossen und wird öffentlich ausgelegt. Der Satzungsbeschluss soll im Sommer erfolgen. ⋌Ute Betz

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