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Ostalbcheck Schechingen: Eine tolle Dorfgemeinschaft

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Von: Anke Schwörer-Haag

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Schechingen aus der Luft. Im Vordergrund am rechten Bildrand das Gewerbegebiet Kappelfeld.
Schechingen aus der Luft. Im Vordergrund am rechten Bildrand das Gewerbegebiet Kappelfeld. Foto: Anja Janschik © Anja Janschik

Warum kleinere Gemeinden es bei dieser Umfrage schwer haben und was die Schechingerinnen und Schechinger an Wünschen und Anregungen auf den Fragebogen notiert haben.

Schechingen

Auch ein Schlusslicht kann strahlen - und das tut Schechingen in den Kategorien, die in der Umfrage eher nicht angekreuzt werden konnten: „Toll, dass es hier ein Freibad gibt, das ich regelmäßig nutze. Tolle Dorfgemeinschaft durch den Osterbrunnen und gutes Vereinsleben mit guten Zusammenhalt“, so fasst es ein Umfrageteilnehmer zusammen, um in seiner Fortsetzung dann sehr genau auf den Punkt zu bringen, was Schechingen die rote Laterne beschert hat: „Leider gibt es keine Ärzte und keinen Lebensmittelladen mehr. Glücklichweise ist durch Bäcker und Metzger die Grundversorgung gewährleistet. Schade, dass der Ochsen nur noch die halbe Woche geöffnet hat. Der ÖPNV lässt zu wünschen übrig, aber da ich zur Zeit keine schulpflichtigen Kinder habe, betrifft es mich kaum. Gut, dass man als nur Ein-Auto-Besitzer auch auf das Dorfauto ausweichen kann, auch wenn zur Zeit der Bedarf gering ist.“ Das zeigt, was Sache ist: kleinere Gemeinden wie Schechingen müssen immer mehr Infrastruktureinrichtungen ziehen lassen und ihr Bestes geben, um den Verlust auszugleichen.

Kein Einzelhändler, kein Arzt, keine Apotheke, keine Bank, kein Café - das brennt fast allen auf den Nägeln, die sich an der Umfrage beteiligt haben. Hinzu kommt, dass es offenbar keine „brauchbare, zuverlässig getaktete“ Busverbindung nach Mögglingen - und damit zum Zug und zum Arzt und zum Einkaufen - gibt und lediglich eine Schulbusverbindung nach Abtsgmünd. Auch in die andere Richtung, auf dem Weg nach Gmünd, sitzen Busnutzer durch die Anbindung von Iggingen und Schönhardt fast eine Stunde lang im Bus. „Glücklicherweise gibt es für Schüler Direktbusse zum Schulzentrum Hardt und zum Scheffold-Gymnasium“, stellt ein Umfrageteilnehmer fast schon zynisch fest. Den Nahverkehr komplett umstrukturieren, rät ein anderer. Umweltschutz durch kostengünstigen ÖPNV, davon können die Bürgerinnen und Bürger hier nicht mal träumen. Sie erleben, dass das Land nicht mal Geld investiert für die marode L 1158 nach Heuchlingen, obwohl - wie ein Umfrageteilnehmer feststellt - es „derzeit eine Zumutung und Sicherheitsrisiko“ ist, darauf zu fahren.

Auch an die Adresse von Verwaltung und Gemeinderat gibt es Bürgerwünsche, wobei Schultes Stefan Jenninger mehrfach bescheinigt wird, dass er genau das richtige Tempo draufhabe. Was auf seiner Agenda noch stehen sollte? „Eine Neugestaltung der Ortsmitte. Bauliche Verdichtung. Mehr Spielplätze besonders im geplanten Baugebiet“. Ein Mittelpunkt in der Gemeinde. Eine Sanierung der Gehwege, damit sie mit Gehwagen oder Rollator wieder genutzt werden können. Eine Aktivierung und Gestaltung des Marktplatzes, inklusive Schaffung von Räumen für Gruppentreffs etwa von Senioren, Jugendlichen oder Interessensgruppen. „Seniorentreffen sollte täglich möglich sein, gern auch zusammen mit der Jugend“, heißt es in einer Stellungnahme.

Andere beschäftigt der ruhende Verkehr in der Hauptstraße, die total zugeparkt sei oder die Geschwindigkeit der Autos im Ortskern. Tempo 40 lautet hier die Anregung.

Und dann gibt es noch ein besonderes Thema, das sich durch die Statements der Umfrageteilnehmer zieht: Der Erhalt des Freibads. Vielen ist das wichtig. Sie wünschen sich ein tragfähiges Konzept. Und sie wünschen sich, dass Land und Kreis sich an den Kosten beteiligen, weil ja nicht nur die Schechinger von dieser wunderbaren Freizeiteinrichtung profitieren, sondern die ganze Region. Und weil derzeit der Abmangel von rund 200 000 Euro an der Gemeinde hängenbleibe und ihr das Gestaltungsmöglichkeiten nehme.

„Schechingen ist ein lebenswerter Ort, weil die Vereine sich engagieren“, findet ein Umfrageteilnehmer und wünscht sich, dass diese Vereine auch entsprechend unterstützt werden.

Alle Ergebnisse finden Sie auf www.tagespost.de/ostalbcheck

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