Begeisterndes Jubiläumskonzert mit dem Ulmer Heeresmusikkorps für den Waldstetter Verein „Hilfe für Togo“ in der bis auf den letzten Platz besetzten Waldstetter Stuifenhalle. Von Andrea Rohrbach
Waldstetten
Am Ende gab es stehende Ovationen für die zweistündige musikalische Darbietung des rund 50-köpfigen Heeresmusikkorps aus Ulm. 30 Jahre Vereinsarbeit „Hilfe für Togo“ wurden am Dienstag in der Stuifenhalle in Waldstetten mit einem Benefizkonzert gefeiert.
Vor Konzertbeginn ließ sich erahnen, dass die geplanten Sitzplätze nicht ausreichen. Das Stuhllager der Stuifenhalle musste geräumt werden. Anton Weber, der vor 30 Jahren den Verein „Hilfe für Togo“ initiierte und ins Lebens rief, gab nur einen kleinen Abriss der erreichten Erfolge, die der Verein in den vergangenen 30 Jahren erreicht hat.
Nächste Woche könne die 45. Schule in dem westafrikanischen Land eröffnet werden, 12000 junge Menschen erhalten in den Einrichtungen Bildung. In Ausbildungszentren können togoische Jugendliche in neuen Berufen eine, in Westafrika anerkannte, duale Ausbildung absolvieren. 350 Unternehmen konnten von Togoern mit der Unterstützung der Containerspenden und Krediten, gegründet werden. 58 Schiffscontainer bepackt mit Hilfs- und Unterstützungsprodukten wurden für Schüler und Unternehmen auf Reisen nach Togo geschickt. Wasserprojekte mit Brunnenbau, vollausgestattete Krankenstationen und die Unterstützung von Waisenkindern sind nur einige wenige Projekte, die der Verein den Westafrikanern auf dem Weg zur Selbsthilfe mitgibt.
Weber hofft noch in diesem Jahr auf die Grundsteinlegung der 50. Schule. Die Spende der Gemeinde Waldstetten über 5000 Euro, die Bürgermeister Michael Rembold im Gepäck hatte, dürfte diese Vision in greifbare Nähe rücken.
Passend dazu begrüßte das Heeresmusikkorps unter der Leitung von Hauptmann Dominik Koch mit „königlichen“ Klängen. Bereits die ersten fulminanten Töne des Königsmarsch von Richard Strauss füllten die Halle komplett aus, einzelne Register verhielten sich über längere Passagen zurückhaltend, bevor es zum Ende hin zu einem wahrhaft „königlichen“ Finale kam.
Charmant und locker
Charmant und locker führten Oberstabsfeldwebel Thomas Schütte und Oberfeldwebel Anja Leonbacher durch den kurzweiligen Abend, klassisch und voluminös, aber auch verspielt bis hin zu dramatisch wurde die Ouvertüre von Richard Wagners „Tannhäuser“ offeriert. Beim Solostück für Klarinette „Immer kleiner“ überzeugte Klarinettist Frank Gutewort nicht nur durch seine unglaubliche Fingerfertigkeit, Stück für Stück kürzte der Musik sein Instrument ein, Birne, Ober- und Unterstück sowie Schallbecher wanderten in die ersten Reihen, bis am Ende nur das Mundstück bespielt wurde.
Die musikalische Reise führte weiter nach Wales („The Year Of The Dragon“). Auf eine emotionale Reise entführten die Musiker dann mit „Two Steps From Hell“ und Marschmusik mit dem „Fridericus-Rex-Grenadiermarsch“ durfte nicht fehlen. Der wundervolle Abend fand mit einem Medley von Steve Wonder seinen sinnbildlichen Abschluss“, der Big Band Sound der 50 Musiker schloss das, von Anton Weber als ein „umwerfendes Konzert“ bezeichnete Musikerlebnis perfekt ab.
Für Bürgermeister Rembold war der Abend der „fulminante Start“ in das Jubiläumsjahr des Vereins und ein „musikalischer Leckerbissen“, die Hilfe für Togo sei Hilfe mit „Herz, Hand, Verstand und Leidenschaft“ und helfe dabei die Welt „ein Stück weit menschlicher und wärmer“ zu machen.