Wie der Abwasserkanal den Radweg besser macht

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Der Kanal zum Anschluss des Waldstetter Abwassers an die Gmünder Kläranlage wird unter dem Rad- und Fußweg Richtung Gmünd verlegt, dieser wird bei der Gelegenheit ausgebaut.
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Die Arbeiten zum Anschluss der Waldstetter an die Gmünder Kläranlage lösen den Ausbau des Rad- und Fußwegs nach Gmünd aus.

Waldstetten

„Die wichtigste Zukunftsinvestition, was den Radverkehr auf Waldstetter Gemarkung betrifft“, nannte Bürgermeister Michael Rembold den Ausbau des Rad- und Fußwegs zwischen Waldstetten und Gmünd. Dem Waldstetter Part daran hat der Gemeinderat am Donnerstagabend zugestimmt. Denn beteiligt sein werden auch die Stadt Gmünd und der Ostalbkreis.

Auslöser für den Ausbau ist der nötige Kanal für den Anschluss der Waldstetter an die Gmünder Kläranlage, denn der wird „mitten im Geh- und Radweg“ liegen, erklärte Rembold. Weil dieser erste Schritt zum Abwasseranschluss an Gmünd eine gute Gelegenheit sei, den Weg mit durchschnittlich 1,5 Metern Breite auf die für den Radbegegnungsverkehr notwendige Standardbreite von 2,5 Metern zu verbreitern, ist die Gemeinde auf den für die Kreisstraße zuständigen Ostalbkreis zugegangen, außerdem ist die Stadt Gmünd mit im Boot, auf deren Gemarkung ein Stück des Radwegs liegt. Die Kosten werden aufgeteilt. Den Rückbau des Rad- und Fußwegs, die Verlegung des Kanals in bis zu vier Metern Tiefe sowie den Aufbau des Wegs übernehme für rund 3,3 Millionen Euro die Gemeinde Waldstetten, erläuterte Matthias Strobel, dessen Büro die Planung übernommen hat.  Rund 2,6 Millionen Euro werde der Ausbau des Wegs kosten, wobei das Landratsamt im besten Fall von einer Förderung von 90 Prozent ausgehe, sagte Rembold. Die Gemeinde müsste sich dann mit 90 900 Euro daran beteiligen, Gmünd mit 51600 sowie der Ostalbkreis mit 97 600 Euro. Klappt die Aufnahme in diesen Fördertopf nicht, gebe es ein anderes Programm, das immerhin die Hälfte der Kosten tragen würde, sagte Rembold. Über einen weiteren Punkt wollen die Waldstetter noch einmal mit dem Ostalbkreis verhandeln: Für Ausführungsplanung, Bauleitung und Abrechnung soll die Gemeindeverwaltung  sechs Prozent der Baukosten ersetzt bekommen, das sei zu wenig.

Einschränkungen für Radler und Autofahrer

 Details zu den Baumaßnahmen erklärte Matthias Strobel. So ist jeweils eine Querungshilfe für die Radler am Gmünder  Ortseingang und am Ortsausgang von Waldstetten vorgesehen. Für die Verbreiterung der Straße an dieser Stelle  ist Grunderwerb nötig - auf der einen Seite wird zudem ein Damm nötig, auf der anderen muss aufwändig in den Hang gebaut werden. Ebenso braucht es Grund für die Verbreiterung des Wegs auf der gesamten Strecke, dort „muss man in die Böschung eingreifen“. Während der Arbeiten müsse der Radverkehr umgeleitet werden. Für den Fahrzeugverkehr werde die Maßnahme eine halbseitige Sperrung auf jeweils etwa 200 Metern Strecke bedeuten. Im Mai oder Juni könnte die Ausschreibung der Arbeiten beginnen, schätzt Strobel, die Arbeiten könnten dann noch vor oder nach den Handwerkerferien losgehen. Er rechnet – anders als der Ostalbkreis, der für die Ausführung dieses Jahr nennt – mit dem Abschluss der Arbeiten bis Ende 2024, „schneller ist das nicht realisierbar“.

Der Waldstetter Gemeinderat sah in der Maßnahme vor allem eine wichtige Verbesserung für die Radler. Insbesondere die „Hauptgefahr“ zu bannen - den Wechsel von der Straße auf den Radweg in Waldstetten und wieder zurück auf die Straße am Gmünder Ortseingang - sei durch die Querungshilfen „sehr gut gelöst“, fasste Michael Weber zusammen.        

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