Droht dem VW Golf der Modell-Tod? Ein Facelift für die aktuelle Generation ist zwar in Arbeit, aber danach könnte Schluss sein.
Seit 1974 baut Volkswagen den Golf. Inzwischen läuft der Kompaktwagen bereits in der achten Generation vom Band und ist aus der Modellpalette der Wolfsburger eigentlich nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder, immerhin ist der Golf der Dauerbrenner und belegte über Jahre regelmäßig Platz eins bei den Neuzulassungen, wurde dort zuletzt aber vom T-Roc verdrängt. Beide Modelle sollten – ähnlich wie Passat und Tiguan – eine weitere Generation bekommen, ließ VW im März verlauten. Doch die Zukunft des Golf ist alles andere als sicher.
In der Konzernzentrale von Volkswagen wurde noch keine Entscheidung über die Entwicklung der neunten Generation des Dauerbrenners getroffen, wie Marken-Chef Thomas Schäfer der Welt sagte. Ursächlich dafür dürften steigenden Kosten bei der Entwicklung von Autos mit Verbrennungsmotoren sein.
Grund dafür ist die Euro-7-Norm, wegen der die Hersteller mit steigenden Preisen für Autos mit Verbrennungsmotor rechnen. Durch die aufwendigere Abgasreinigung würden diese um jeweils 3.000 bis 5.000 Euro teuer. „Bei einem Kleinwagen sind diese Mehrkosten kaum aufzufangen. Die Einstiegsmobilität bei Verbrennern wird also deutlich teurer“, erklärte Schäfer. Audi hat aus diesem Grund bereits den A1 und Q2 gestrichen. Ein ähnliches Schicksal könnte dem Polo und womöglich auch dem Golf drohen.
Ganz so schnell droht dem VW Golf jedoch noch nicht der Modell-Tod. Zunächst steht ein Facelift für die seit 2019 erhältliche achte Generation an. Dieses ist in Arbeit und dürfte voraussichtlich 2023 oder 2024 auf den Markt kommen und würde dann weitere drei bis vier Jahre bis zum Ende des Lebenszyklus verkauft.
VW Golf: Entscheidung über neunte Generation in den nächsten 12 Monaten
Heißt, vor 2027 würde die neunte Generation des VW Golf nicht in die Autohäuser rollen. Mit Blick auf das steigende Interesse an Elektroautos und dem Verkaufsverbot für Verbrenner ab 2025 „werden wir uns anschauen müssen, ob es sich lohnt, ein neues Fahrzeug zu entwickeln, das nicht mehr die vollen sieben oder acht Jahre Laufzeit erreicht“, betonte Schäfer. Diese sei „extrem teuer“.
Zehn Autos mit Verbrennungsmotor, die wir vermissen werden
Die Entscheidung, ob man noch eine weitere Generation des Dauerbrenners entwickelt oder sich hier bereits auf die rein elektrische Alternative wie den ID.3 fokussiert, soll bald fallen. „In zwölf Monaten wissen wir mehr“, sagte der Marken-Chef von Volkswagen.
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