Was Experten meinen

28-Jähriger über Bord gegangen: Wie „einfach“ ist es, von einem Kreuzfahrtschiff runter zu fallen? 

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Ein Mann fällt von einem Kreuzfahrtschiff und treibt stundenlang im Meer. Wie das passiert ist, weiß der 28-Jährige nicht mehr. Kann man wirklich so leicht von Bord gehen?

Vor Kurzem schaffte es ein 28-jähriger Mann aus dem US-Bundesstaat Alabama in die Schlagzeilen, der fast 20 Stunden im Golf von Mexiko trieb, nachdem er von einem Kreuzfahrtschiff gefallen war. Wie durch ein Wunder überlebte er die Odyssee auf offenem Meer relativ unbeschadet, bevor er von einem Hubschrauber der Küstenwache aus dem Wasser gefischt wurde. Nach eigenen Angaben war der Mann leicht angetrunken, kann sich aber nicht erinnern, wie er ins Meer gefallen ist. Was nun die Frage aufwirft: Wie einfach ist es, bei einem Kreuzfahrtschiff versehentlich über Bord zu gehen?

Kreuzfahrtpassagiere fallen in der Regel nicht versehentlich vom Schiff

Der 28-jährige US-Amerikaner ist laut Daten von Ross Klein, Professor für Maritime Studien von der kanadischen Universität in Neufundland, die elfte Person in diesem Jahr, die bei einer Kreuzfahrt über Bord gegangen ist. Generell fallen Menschen aber nicht so einfach von einem Schiff. „Ich denke, das Wort ‚fallen‘ ist eine falsche Bezeichnung“, sagte Klein vor einigen Jahren dem Online-Portal Condé Nast Traveller. „Einige springen vielleicht – es gibt einen Anteil von Fällen, die als Suizid bekannt sind – und einige werden über Bord gestoßen oder geworfen.“ Michael McGarry von der internationalen Vereinigung für Kreuzfahrtgesellschaften CLIA fügt hinzu, dass solche Vorfälle „fast immer das unglückliche Ergebnis von vorsätzlichen oder rücksichtslosen Handlungen sind“. Am häufigsten ist Alkoholkonsum ein Grund für leichtsinniges Verhalten – wobei in vielen Fällen die Umstände nicht bekannt seien, weil Zeugen und Beweise fehlen.

Laut Experten fallen Kreuzfahrtpassagiere nicht einfach über eine Reling.

Die Schiffsreling muss per Gesetz etwa einen Meter hoch sein, wie der Experte Ross Klein der New York Times mitteilte. Brian Salerno, ebenfalls von CLIA, berichtete der Zeitung, dass diese Regel speziell für die Sicherheit der Passagiere eingeführt wurde. Klein plädierte gegenüber dem Online-Portal Bild.de jedoch schon für einen neuen Standard – seiner Meinung nach sollte die Reling mindestens 52 Zoll, also 132 Zentimeter, hoch sein: „Eine solche Vorschrift war vor gut zehn Jahren bereits im Gespräch, wurde aber nicht umgesetzt.“

Gut versorgt unterwegs: Das gehört in die Reiseapotheke

Verschiedene Medikamente, Verbandszeug und Sonnencreme liegen ausgebreitet auf einem Tuch.
Im Urlaub in wärmeren Gegenden ist es am schönsten, die meiste Zeit barfuß zu laufen. Da hat man sich leicht eine kleine Verletzung zugezogen. Denken Sie also unbedingt an den Verbandskasten. © Imago
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Zu viel Zug von der Klimaanlage und schon droht eine Bindehautentzündung. Dem beugen Augentropfen vor. © Imago
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Etwas falsches am üppigen Buffet erwischt? Mit einem Mittel gegen Übelkeit vermeiden Sie unschöne Urlaubsmomente. © Sven Weber/Imago
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Impfungen sind schon vor der Abreise wichtig. Gehen Sie auf Nummer sicher und nehmen Sie Ihren Impfpass mit auf die Reise. © Michael Bihlmayer/Imago
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Blasenpflaster für unterwegs sind gerade dann sinnvoll, wenn Sie längere Touren und Wanderungen unternehmen. Es empfiehlt sich auch, ein kleines Päckchen Pflaster für Kratzer und Abschürfungen einzustecken. © Imago
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Halspastillen und Hustensaft sind ebenso wichtige Begleiter auf Reisen. Vor allem dann, wenn es im Urlaubsland kälter als erhofft ist. © Imago
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Kühlendes Spray und Mittel gegen Sonnenbrand gehören zu den Basics im Urlaub. © Petra Schneider-Schmelzer/Imago
Eine Mücke befindet sich der Haut.
Mittel gegen Juckreiz sind wichtig, ebenso ein Spray gegen Mücken und andere Insekten. © Imago
Taschentücher und ein Nasenspray befinden sich auf einem Tisch.
Ein Nasenspray verschafft bei Schnupfen  Erleichterung. © Sascha Steinach/Imago

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Von Bord gestürzt: Wie oft kommt das bei Kreuzfahrten vor?

Die Wahrscheinlichkeit, von einem Schiff zu fallen, ist sehr gering. Im Jahr 2019, also vor der Corona-Pandemie, gingen laut Daten eines CLIA-Berichts von 2020 insgesamt 25 Menschen von Bord. Im Vergleich zu den 13,7 Millionen Passagieren, die allein in den USA in diesem Jahr eine Kreuzfahrt unternommen haben, macht das einen verschwindend geringen Anteil von 0,000001 Prozent aus. Von insgesamt 212 Fällen, die seit 2009 gezählt wurden, konnten dem Bericht zufolge aber nur 48 gerettet werden.

Rubriklistenbild: © Imago

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