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Ein Derby, ein Spitzenspiel und nur ein Verein: Die SG MADS Ostalb mischt mit zwei Teams die Liga auf. Jetzt hat die Erste dank eines 3:2-Sieges den Titelkampf spannend gemacht.
Aalen
Die SG MADS Ostalb wird in die Landesliga aufsteigen. Das lässt sich schon nach dem ersten Rückrundenspieltag mit großer Sicherheit sagen. Die Frage ist nur: MADS I oder MADS II? Dank eines 3:2-Erfolges der Ersten im Derby wurde die Vorentscheidung abgewandt.
Nina Weidner und Sina Strenzl sind Freundinnen. Beiden lieben Volleyball. Und beide spielen aktiv für den selben Verein und in der selben Liga. Und doch waren die zwei jetzt wieder Rivalinnen. Zumindest für 144 Minuten. So lange dauerte das packende Derby zwischen der SG MADS I und der SG MADS II. Am Ende strahlte Nina Weidner. Ihre MADS I hat nach großem Kampf mit 29:31, 25:21, 25:16, 23:25 und 15:11 gewonnen - und damit erstmals die Zweite in der Tabelle überholt. Allerdings nur, weil die Erste jetzt zwei Spiele mehr absolviert hat. „Es ist alles wieder offen“, sagt MADS-I-Trainer Frieder Henne.
Nina Weidner und Sina Strenzl sind nicht die einzigen Freundinnen in den beiden Teams. Einige Spielerinnen stammen aus Durlangen - und sind unterschiedlich auf die zwei Mannschaften verteilt. Wie aber ist es, wenn man sich als Freundinnen um die Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga duelliert? „Wir versuchen, dass das Spiel fair abläuft, dann kann man sich hinterher wieder in die Arme schließen, sagt die 20-jährige Strenzl. Weidner sieht's auch während des Spiels entspannt. „Das redet man schon auch mal miteinander, das ist bei den anderen Gegnern eher nicht der Fall.“
Gemeinsame Meisterfeier
Diesmal wurde allerdings wenig geredet und dafür umso mehr gekämpft. Denn das Derby in der nahezu voll besetzten Karl-Weiland-Halle war ein Wechselbad der Gefühle. Über eine halbe Stunde ging's im ersten Satz hin und her, ehe sich die Gäste der SG MADS II mit 31:29 durchsetzten. Dank starker Aufschläge von Anja Plewe, einem guten Block von Anja Haase und einer ebenso guten Abwehrarbeit von Marina Kimmich holte sich die Erste den zweiten Durchgang. Im dritten Satz war es vor allem Zuspielerin Nina Weidner, die ihre Mitspielerinnen gekonnt in Szene setzte und damit den Grundstein für den Satzgewinn legte. Hin und her ging es im vierten Satz, Nach dem 19:19 und 22:22 leistete sich MADS I Schwächen im Angriff, diese nutzt die Zweite zum 2:2 nach Sätzen. Im entscheidenden fünften Satz waren es die druckvollen Aufschläge von Anja Plewe, die für die vorzeitige Entscheidung sorgten. „Bei uns hat die Konzentration nicht gereicht“, sagt Sina Strenzl.
Weil die SG MADS I noch das zweite Spiel gegen den TB Cannstatt mit 3:1 gewann, steht das Henne-Team jetzt auf Rang eins. „Unser Gegner hat ungewohnte Fehler gemacht, vielleicht weil MADS II bislang alles im Schongang gewonnen“, sagt Frieder Henne, der jetzt einen engen Zweikampf um den Titel erwartet. Welches Team sich am Ende durchsetzt, können auch Sina Strenzl und Nina Weidner nicht vorhersagen. Aber: „Egal, wer es schafft, wir gönnen es uns gegenseitig.“ Und dann soll es eine gemeinsame Meisterfeier geben.
Aus den Rivalinnen sind längt wieder Freundinnen geworden.