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Eurofighter-Absturz: 600 Kameraden gedenken totem Piloten

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Von: Richard Strobl, Marcel Görmann

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Zwei Eurofighter der Bundeswehr sind am Montag abgestürzt.
Zwei Eurofighter der Bundeswehr sind am Montag abgestürzt. © AFP / GEORG HOCHMUTH

Zwei Eurofighter der Bundeswehr sind abgestürzt. Ein Pilot kam ums Leben, der andere wurde schwer verletzt. Bei der Unglücksursache gab es eine überraschende Wende.

Update vom 9. Juli 2019: Rund zwei Wochen nach dem Zusammenstoß zweier Eurofighter in Mecklenburg-Vorpommern haben 600 Kameraden bei einer Trauerfeier Abschied von dem getöteten Piloten genommen. Die Veranstaltung fand am Dienstag auf dem Gelände des Luftwaffen-Geschwaders 73 „Steinhoff“ in Laage bei Rostock statt und war auf Wunsch der Familie des Getöteten nicht-öffentlich, wie ein Sprecher der Luftwaffe sagte. Die Trauerrede hielt den Angaben zufolge der Inspekteur der Luftwaffe, Ingo Gerhartz. Nach der Gedenkveranstaltung mit militärischen Ehren sei der Sarg der Familie übergeben worden.

Eurofighter-Absturz: Wracks geborgen - Gutachter beginnen Arbeit

Update vom 8. Juli 2019: Zwei Wochen nach dem Absturz zweier Eurofighter-Kampfflugzeuge über Mecklenburg sind beide Wracks geborgen - und im Umfeld haben nun die Gutachter die Arbeit aufgenommen. „Die Absturzstellen sind beräumt“, sagte ein Sprecher der Luftwaffe am Montag in Berlin. Der militärische Sicherheitsbereich um die Orte Nossentiner Hütte und Nossentin wurde aufgehoben, wie der Luftwaffensprecher sagte. Die Absturzstellen sollten aber nicht betreten werden. Das Gros der Flugzeugtrümmer sei zum Geschwaderstandort nach Laage bei Rostock gebracht worden. In den vergangenen beiden Wochen hatten bis zu 500 Soldaten nach Trümmerteilen gesucht.

An diesem Dienstag soll es beim Geschwader in Laage eine Gedenkveranstaltung mit militärischen Ehren für den getöteten Piloten geben. Die Veranstaltung auf dem Fliegerhorst wird laut Bundeswehr auf Wunsch der Familie nicht öffentlich sein.

Eurofighter-Absturz: Bundeswehr äußert sich - Flugbetrieb läuft wieder

16 Uhr: Kaum ist das eine Unglück der Bundeswehr aus den Schlagzeilen, gab es am Montag ein weiteres. Bei Niedersachsen ist ein Hubschrauber der Bundeswehr abgestürzt. Erst Eurofighter, jetzt EC-135 - und schon wieder kam bei einem Unglück der Bundeswehr im Inland ein Mensch ums Leben.  

Update vom 1. Juli um 10.19 Uhr: Eine Woche nach dem Absturz zweier Kampfflugzeuge an der Mecklenburgischen Seenplatte hat das zuständige Luftwaffen-Geschwader seine Flüge wieder aufgenommen. Am Montagmorgen hoben zwei Eurofighter-Maschinen in Laage bei Rostock zu Übungsflügen ab, wie ein Sprecher sagte. Täglich soll es wieder zwei Starts geben, wie vor dem Absturz auch.

Eurofighter-Absturz: Bundeswehr äußert sich - Maschinen werden abtransportiert

Update vom 29. Juni, 11.20 Uhr: Die Bergung der beiden Eurofighter an der Mecklenburgischen Seenplatte kann beginnen. Die Flugsicherheit hat ihre Untersuchungen an den Unfallstellen abgeschlossen. Damit seien die Rümpfe der Unglücksmaschinen für den Abtransport freigegeben. Die Unfalluntersuchung läuft allerdings weiter.

Bundeswehr äußert sich zum Eurofighter-Absturz - Ursache offenbar bei einem Piloten

Update vom 28. Juni, 16.30 Uhr: Der Flugbetrieb für die Eurofighter ist wieder freigegeben. „Wir werden den Flugbetrieb am Montag in moderater Weise wieder aufnehmen“, sagte ein Sprecher der Luftwaffe. Zunächst würden aber nur die Fluglehrer an den Start gehen. Nachdem zwei Eurofighter der Bundeswehr verunglückt und ein Pilot ums Leben gekommen war, durfte kein Eurofighter mehr vom Standort Laage abheben. Doch nun scheint klar, dass technische Gründe keine Rolle beim Absturz gespielt haben. 

Überraschende Wende bei Eurofighter-Absturz: Bundeswehr geht von Pilotenfehler aus

14.10 Uhr: Offenbar kein technischer Defekt, sondern ein Pilotenfehler: Laut eines Vorab-Berichts des Magazins Spiegel schließt die Bundeswehr technische Defekte an den beiden verunglückten Eurofighter-Maschinen derzeit aus. Deswegen sei es am wahrscheinlichsten, dass der oder die Piloten einen Fehler gemacht haben. Dies könnte möglicherweise durch Missverständnisse beim Funken passiert sein. Bei dem Zusammenstoß zweier Bundeswehr-Maschinen waren die Eurofighter abgestürzt; nur ein Pilot überlebte.  

10.50 Uhr: Nach dem Eurofighter-Unglück in Mecklenburg-Vorpommern sind mehrere an den Löscharbeiten beteiligte Feuerwehren nur noch eingeschränkt einsatzbereit. Anzüge der Feuerwehrleute seien kontaminiert - beim Verbrennen der Kampfflugzeuge seien gesundheitsgefährdende Stoffe freigesetzt worden, sagte die Vorsteherin des Amtes Malchow (Mecklenburgische Seenplatte), Birgit Kurth, am Freitag. „Die Gemeinden müssen die Schutzkleidung etlicher Kameraden neu beschaffen“, sagte Kurth. Man rechne mit Kosten von mehreren Zehntausend Euro. „Das übersteigt unsere Möglichkeiten.“ Man hoffe, dass die Bundeswehr die Kosten ersetzen werde.

Eurofighter-Absturz: Starb der Bundeswehr-Pilot wegen eines technischen Defekts?

Update vom 27. Juni 2019: Die Ermittlungen zu dem Zusammenstoß der beiden Eurofighter-Flugzeuge der Bundeswehr laufen auf Hochtouren. Nun soll es erste Erkenntnisse geben, die eine tragische Geschichte erzählen würden. Wie die Bild berichtet, geht die Bundeswehr dem Verdacht nach, dass der Schleudersitz des ums Leben gekommenen Piloten nicht ausgelöst hat. 

So soll teils intaktes Explosionsmaterial an dem Flugzeug gefunden worden sein. Dieses würde beim Auslösen des Schleudersitzes durch den Piloten etwa die Cockpit-Haube absprengen, um einen schnellen Ausstieg gewährleisten zu können.

Allerdings ist dieser Zweifel nicht bestätigt. Ob sich etwa der Pilotensitz noch im Wrack befand, soll nicht erörtert worden sein. 

Nach dem Unglück am Montag hieß es zunächst, dass beide Piloten ihre Schleudersitze betätigt hatten. So teilte die Bundeswehr mit, dass ein dritter Eurofighter-Pilot zwei Fallschirme beobachtet haben will. 

Ein Pilot kam bei dem Unfall ums Leben, der zweite trug schwere Verletzungen davon.

Eurofighter-Absturz: Kindergarten erlebte fast Katastrophe - Suche ausgeweitet

17.30 Uhr: Nach dem Eurofighter-Absturz hat die Bundeswehr ihre Aufräum- und Sucharbeiten fortgesetzt. Bei bis zu 36 Grad Hitze suchten am Mittwoch bis zu 40 Soldaten systematisch nebeneinander Getreidefelder und Brachflächen im Sperrgebiet ab. Andere Soldaten gingen in Nossentiner Hütte von Haus zu Haus, um private Grundstücke unter die Lupe zu nehmen. Ziel sei es, das etwa 12 Quadratkilometer große Sperrgebiet genauestens nach Trümmerteilen der beiden Eurofighter abzusuchen, wie ein Sprecher der Luftwaffe sagte.

Video: Ein Toter bei Eurofighter-Kollision in Mecklenburg-Vorpommern

Absturz eines Eurofighters: Pilot landete in einem Baum

14.29 Uhr: Nach dem Absturz zweier Eurofighter über der Mecklenburgischen Seenplatte ist der überlebende Pilot aus dem Krankenhaus entlassen worden. Das teilte die Luftwaffe am Mittwoch über ihren Twitter-Account mit. Der 51-Jährige hatte sich nach der Kollision der Jets aus seiner Maschine retten können und war mit seinem Fallschirm in einer Baumkrone gelandet.

14.08 Uhr: Zwei Tage nach dem Absturz der beiden Eurofighter in Mecklenburg-Vorpommern hat die Auswertung der Flugschreiber begonnen. Das geht aus einer Twitter-Mitteilung der Luftwaffe vom Mittwoch hervor. Die beiden Kampfjets waren am Montag bei einer Luftkampf-Übung über der Mecklenburgischen Seenplatte zusammengestoßen und angestürzt. Ein Pilot kam dabei ums Leben, der andere wurde verletzt. Die Flugschreiber wurden am Dienstag gefunden.

Nach dem Absturz zweier Eurofighter wird die Suche nach Wrackteilen am Mittwoch fortgesetzt.
Nach dem Absturz zweier Eurofighter wird die Suche nach Wrackteilen am Mittwoch fortgesetzt. © dpa / Christophe Gateau

Eurofighter-Unglück: Welche Rolle spielte der Schleudersitz? Ein Kampfpilot erklärt

12.30 Uhr:  Der ehemalige Kampfpilot und Bundesvorsitzende des Verbandes der Besatzungen strahlgetriebener Kampfflugzeuge (VBSK) Thomas Wassmann glaubt nicht an einen technischen Defekt der Eurofighter. Er hält den Eurofighter für sehr zuverlässig. Für ihn ist die wichtigste Frage, welche Position die Flugzeuge zum Zeitpunkt der Kollision zueinander hatten.

So ließe sich auch klären, warum es der zweite Pilot nicht rechtzeitig aus dem Flugzeug geschafft habe, sagte er gegenüber dem Stern. Denn das könne mit der Funktionsweise des Schleudersitzes zusammenhängen. Er berichtet von einem früheren Unfall über der Nordsee, bei dem eine Maschine unter der anderen flog.

Die Piloten hätten sich per Schleudersitz rausgeschossen. „Nur war für den unteren kein Platz da", sagte er. „Wenn Körperteile wie beim aktuellen Vorfall abgetrennt werden, dann muss etwas im Weg gewesen sein. Möglicherweise haben Teile mit hoher Geschwindigkeit den Piloten tödlich getroffen."

Kollision: Eurofighter mit Freigabe laut Kampfpilot völlig in Ordnung

Über die Unfallursache wollte er nicht spekulieren. Das reiche vom technischen Defekt über außergewöhnliche Umstände bis zu menschlichem Versagen, sagte er, betonte aber: „Jeder Eurofighter, der eine Freigabe hat, ist völlig in Ordnung.“ Die geringe Einsatzbereitschaft der Flugzeuge liege am Wartungsstau in den Werften, der mittlerweile aber abnehme.

Von den rund 140 Eurofightern der Luftwaffe waren laut Wassmann lange nur 30 einsatzbereit, mittlerweile sind es wieder um die 40. Diese niedrige Zahl habe natürlich die Folge, dass weniger Flugübungen absolviert werden könnten, vor allem größere, bei denen drei bis vier Flugzeuge involviert seien. Ein solches Air Combat Training sind offenbar auch die beiden verunglückten Piloten geflogen.

Eurofighter-Unglück: Sprengungen verunsichern Anwohner im Sperrgebiet

8.33 Uhr: Im Zusammenhang mit Bergungsarbeiten bei einem der verunglückten Eurofighter-Kampfflugzeuge haben mehrere Sprenggeräusche die Anwohner im Sperrgebiet verunsichert. „Das waren am Dienstagabend gezielte Sprengungen an dem Wrack bei Nossentin, damit es gefahrlos geborgen werden kann“, sagte die Bürgermeisterin von Nossentiner Hütte, Birgit Kurth, am Mittwoch. Sie habe mehrere Anrufe besorgter Bürger bekommen. Ein Sprecher der Luftwaffe bestätigte dies und erläuterte, dass das „Team Flugsicherheit“ kleinere Mengen explosiver Stoffe an Bord des Flugzeugwracks vernichtet habe. Dabei handele es sich um ein Sprengstoffnotsystem an der Maschine, deren Pilot ums Leben gekommen war.

Update vom 26. Juni 2019, 6.04 Uhr: Seit Montagabend sind etwa 300 Soldaten in der Region im Einsatz, um Wrackteile zu sichern. Am Mittwoch werde die Suchmannschaft auf 500 Kräfte aufgestockt, sagte der Chef des Landeskommandos Mecklenburg-Vorpommern, Brigadegeneral Gerd Kropf. Er äußerte die Ansicht, dass Mitte nächster Woche Ergebnisse zu den Unfallursachen vorliegen werden.

Eurofighter-Unglück: Flugschreiber gefunden - Wrackteil verfehlt Kindergarten nur knapp

16.30 Uhr: Beide Flugdatenschreiber der abgestürzten Eurofighter sind gefunden und geborgen worden. Das teilte die Luftwaffe am Dienstagnachmittag per Twitter mit. Die Unglücksursache ist weiterhin unbekannt - solange bleiben auch die Eurofighter in Laage bei Rostock am Boden. 

15.45 Uhr: Wer waren die beiden Piloten des Eurofighter-Unglücks? Dazu äußerte sich jetzt die Bundeswehr. Demnach handelte es sich bei dem ums Leben gekommenen Piloten um einen 27-Jährigen mit etwa 400 Stunden Flugerfahrung. Der andere Pilot, der bei dem Unglück verletzt wurde, gilt als erfahrener Fluglehrer mit mehr als 3700 Stunden Erfahrung. Laut Bundeswehr geht es ihm den Umständen entsprechend gut.  

Vorerst wird es am Standort in Laage bei Rostock keine Starts der Eurofighter-Jets mehr geben. Zum einen ist die Unglücksursache derzeit noch völlig unklar. Zum anderen müssen die Eurofighter-Crews das Unglück erst einmal verarbeiten.   

Absturz von zwei Eurofightern: Bundeswehr dementiert schlechte Einsatzfähigkeit

12.55 Uhr: Das Verteidigungsministerium hat am Tag nach dem Absturz von zwei Eurofightern Spekulationen über die Ursache des Unglücks zurückgewiesen. So sei die Einsatzfähigkeit der Maschinen inzwischen deutlich gestiegen und liege nun bei 60 Prozent, sagte ein Sprecher am Dienstag in Berlin. Wenn der Klarstand, also die Quote der einsatzbereiten Jets, weiter Richtung 70 Prozent steige, sei Deutschland unter den besten Ländern.

Bei der Wartung sei vor allem die Industrie gefordert, die in der Vergangenheit dafür verantwortlich war, dass Wartung und Überholung der Flugzeuge zu lange dauerte. Dies wirkte sich auch auf die Zahl der verfügbaren Flugstunden aus. Weniger Flugstunden führten dazu, dass weniger Piloten einsatzfähig waren. Die Mindestzahl von 140 Flugstunden im Jahr und weiteren 40 Stunden in einem Simulator werde nicht unterschritten, sagte ein Sprecher.

Nach Eurofighter-Absturz: Wrackteil neben Kindergarten gefunden

11.30 Uhr: Am Morgen nach dem Absturz von zwei Eurofightern der Luftwaffe in Mecklenburg-Vorpommern ist in unmittelbarer Nähe eines Kindergartens ein Wrackteil gefunden worden. Ein Mitarbeiter der Gemeinde Nossentiner Hütte entdeckte das etwa einen halben Meter lange Bauteil auf einem Sportplatz, der an das Kindergartengelände grenzt. 

Zwei Eurofighter abgestürzt
Nossentiner Hütte: Mitarbeiter der Flugsicherheit der Bundeswehr untersuchen ein Wrackteil eines Eurofighters auf der Spielwiese eines Kindergartens. © dpa / Christophe Gateau

„Wir können von Glück reden, dass wir so davon gekommen sind“, sagte die Leiterin des Kindergartens. Einige der Kinder hätten den Absturz eines der beiden Kampfjets vom Fenster aus beobachtet. Das stark zerbeulte Teil lag etwa 40 Meter entfernt von den Spielgeräten der Kinder. Bundeswehrangehörige bargen das Gerät, äußerten sich aber nicht zu dessen Funktion.

Nach Unglück: Hat die Luftwaffe wirklich nur noch einen einsatzfähigen „Eurofighter“? 

9.25 Uhr: Hat die Bundeswehr wirklich nur noch einen einsatzfähigen Eurofighter? Diese Zahl brachte über Twitter der AfD-Bundestagsabgeordnete Udo Hemmelgarn ins Spiel. Hämisch postete er nach der verheerenden Kollision: „Jetzt haben wir noch ein taugliches Flugzeug! Das ‚Gute‘ daran ist, das [sic] es in der Zukunft keine weiteren Zusammenstösse in der Luft geben wird.“ Auch andere Twitter-User griffen diese Zahl auf und baten um Aufklärung. „Stimmt es, dass die Bundeswehr jetzt nur noch einen funktionierenden Eurofighter hat?“, wollte beispielsweise jemand wissen. Andere nannten weitere geringe Zahlen über flugtaugliche Kampfjets. 

Ist es also tatsächlich so, dass die Luftwaffe nun am Boden bleiben muss? Der aktuellste Bericht der Bundeswehr zur Einsatzbereitschaft weist 128 Eurofighter auf,  81 davon seien „verfügbar“, jedoch im Schnitt lediglich 39 einsatzbereit. Seit diesem Bericht mit Zahlen aus dem Jahr 2017 gelten die Angaben über die Kampfsysteme als geheim. Somit kann nicht verifiziert werden, wie viele Eurofighter derzeit wirklich einsatzfähig sind. Vermutlich jedoch mehr als nur ein Flugzeug. 

Zwei Eurofigjter abgestürzt: Retter finden Leichenteile - Bürgermeister fordert Konsequenzen

8.56 Uhr: Der Bürgermeister von Waren an der Müritz, Norbert Möller (SPD), hat sich für einen Verzicht auf militärische Übungstiefflüge in Urlauberregionen ausgesprochen. „Viele Touristen haben kein Verständnis dafür, dass ausgerechnet rings um die Müritz solche Tiefflüge geübt werden“, sagte Möller am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Region um das Heilbad, zu der auch die vom Absturz betroffenen Dörfer gehören, gilt mit Hunderttausenden Gästen als touristisches Schwergewicht im Nordosten. „Man darf das gar nicht zu Ende denken, aber wir sind alle nochmal mit einem blauen Auge davongekommen“, erklärte Möller.

Sein Mitgefühl gelte den Familien der betroffenen Piloten, sagte der Bürgermeister. Ihm sei zwar klar, dass die Flieger irgendwo üben müssten. Man solle aber prüfen, ob gerade Tiefflüge über dem größten deutschen Binnensee und den umliegenden Gewässern abgehalten werden müssten. Auch die Bürgermeisterin von Silz und Nossentin, Almuth Köhler (CDU), wo eines der verunglückten Flugzeuge abstürzte, forderte eine Prüfung für Tiefflüge. „Unser Campingplatz und eine Ferienhaussiedlung am Fleesensee sind gerade voll besetzt.“

Video: Zwei «Eurofighter» in Mecklenburg-Vorpommern abgestürzt

Nach Absturz zweier „Eurofighter“: Ursachensuche geht am Dienstag weiter

Update 25. Juni 2019, 6.20 Uhr: Am Tag nach dem Absturz von zwei „Eurofightern“ der Luftwaffe in Mecklenburg-Vorpommern mit einem getöteten Piloten geht die Ursachensuche weiter. Wie ein Luftwaffen-Sprecher am Dienstagmorgen sagte, wurde auch in der Nacht die Suche nach Wrackteilen und die Sicherung der Absturzstellen fortgesetzt. Dabei kamen Nachtsichtgeräte und starke Scheinwerfer zum Einsatz. Insgesamt sei die Zahl der beteiligten Bundeswehrangehörigen auf mehr als 300 erhöht worden. Sie ersetzen die gut 200 Polizeibeamten, die am Montagnachmittag unmittelbar nach der Flugzeugkatastrophe mit der Suche nach den Piloten und der Sicherung der Unglücksorte begonnen hatten, am späten Abend dann aber abgezogen wurden.

Zwei Eurofighter abgestürzt
Nossentin: Auf einem Schild an einer abgesperrten Straße in der Nähe einer der Absturzstellen eines Eurofighters steht "Militärischer Sicherheitsbereich - Unbefugtes Betreten verboten“ © dpa / Christophe Gateau

Bei Luftkampfübungen waren zwei Eurofighter über der Mecklenburgischen Seenplatte zusammengestoßen und mehrere Kilometer voneinander entfernt abgestürzt. Beiden Piloten gelang es zwar noch, die Schleudersitze zu aktivieren. Doch wurde ein Pilot getötet. Der zweite überlebte das Unglück und wurde verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Angaben zu dessen Gesundheitszustand und zum Alter der beiden Piloten machte der Sprecher nicht. Der Zusammenstoß gilt als das schwerste Unglück der Bundeswehr in Deutschland seit Jahren. Zivile Opfer gab es nicht.

Ob die Flugdatenschreiber der beiden Absturzmaschinen, von deren Auswertung sich die Fachleute wichtige Aufschlüsse erhoffen, bereits gefunden wurden, konnte der Sprecher nicht sagen. Unklar blieb zunächst auch, ob und wann der Pilot, der überlebte, befragt werden sollte. An der Übung sei auch ein drittes Kampfflugzeug beteiligt gewesen, das aber nicht in die Kollision verwickelt war. Die Eurofighter seien nicht bewaffnet gewesen, teilte die Luftwaffe mit.

Zwei „Eurofighter“ abgestürzt: Retter finden Leichenteile - AfD-Mann twittert hämisch

20.32 Uhr: Die Bundeswehr hat die Ermittlungen zum Absturz der beiden „Eurofighter“-Kampfjets in Mecklenburg-Vorpommern übernommen. Da die Aufarbeitung des Unglücks mit einem toten und einem verletzten Piloten im Zuständigkeitsbereich der Luftwaffe liege, seien alle Ermittlungen der Bundeswehr übergeben worden, teilte das Polizeipräsidium Neubrandenburg am Montagabend mit. Bundeswehrsoldaten seien bereits an der Unglücksstelle in der Region Malchow (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte).

Keine zivilen Opfer bei Eurofighter-Absturz

19.00 Uhr: Bei dem Absturz von zwei „Eurofightern“ in Mecklenburg-Vorpommern hat es nach Angaben des Inspekteurs der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, keine zivilen Opfer gegeben. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen kündigte am Montag einige hundert Meter von einem der Absturzorte nahe Nossentin entfernt eine genaue Aufklärung des Unglücks an. „Heute ist der Tag der Trauer und des Schmerzes über den Verlust unseres Soldaten“, sagte sie. Die Politikerin war dort mit dem Inspekteur der Luftwaffe sowie Landesinnenminister Lorenz Caffier (CDU) eingetroffen. Zusammen besuchten sie die eigentliche Absturzstelle ohne Journalisten.

Überlebender in Uniklinik Rostock 

18.30 Uhr: Der Pilot, der den Absturz von zwei „Eurofightern“ in Mecklenburg-Vorpommern am Montag verletzt überlebt hat, ist in die Uniklinik Rostock gebracht worden. Wie schwer seine Verletzungen seien, könne sie noch nicht sagen, erklärte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Neubrandenburg am Montagabend.

18.02 Uhr: Die Bundesregierung trauert um den beim Absturz in Mecklenburg-Vorpommern getöteten Piloten der Luftwaffe. „Schreckliche Nachricht vom Flugunfall in Mecklenburg-Vorpommern“, schrieb Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag auf Twitter. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und Freunden des Verunglückten.“ Zwei Kampfflugzeuge waren am Nachmittag bei Luftkampfübungen verunglückt. Nur einer der zwei Piloten überlebte das Unglück.

Luftwaffe bestätigt den Tod des Piloten

Update 17.32 Uhr: Die Luftwaffe bestätigt den Tod des Piloten. Sie schreibt auf Twitter: „Einer der abgestürzten Piloten konnte nur tot geborgen werden. Der zweite konnte sich mit seinem Fallschirm retten und lebt. Um ihn kümmern sich die Rettungskräfte. “

Erstmeldung: Zwei „Eurofighter“ abgestürzt: Retter finden Leichenteile - AfD-Mann twittert hämisch

Jabel  - Schweres Luftunglück über Mecklenburg-Vorpommern am Montagnachmittag: Dort sind zwei Eurofighter der Bundeswehr nach einem Zusammenstoß in der Luft abgestürzt. Wie die Luftwaffe weiter mitteilte, konnte beide Piloten nach der Luftkollision den Schleudersitz betätigen. Einer der Piloten wurde inzwischen von Rettungsmannschaften lebend entdeckt und aus einer Baumkrone geborgen. Die Suche nach seinem Kollegen lief am Nachmittag auf Hochtouren. 

Nach Absturz von zwei „Eurofightern“: Leichenteile entdeckt

In der Nähe der Absturzstelle eines der beiden „Eurofighter“ fanden die Rettungskräfte am Nachmittag Leichenteile. Noch sei unklar, ob sie zu einem der Piloten gehören, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Neubrandenburg. Bei der Suche nach dem zweiten Piloten wurden nach Angaben aus dem Verteidigungsministerium auch zivile und militärische Hubschrauber eingesetzt.

Über weitere mögliche Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Ein erster Bericht über das Unglück kam offenbar vom Piloten eines dritten Eurofighters, der die Kollision und den Absturz der Luftwaffe meldete. Das Landesinnenministerium in Schwerin hat den Absturz beider Maschinen bestätigt. 

Eurofighter-Absturz: Hier gingen die Wrackteile nieder

Eines der beiden Flugzeuge stürzte nach Worten eines Ministeriumssprechers nahe der Ortschaft Jabel (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) in ein Waldstück. Laut der Bürgermeisterin von Nossentiner Hütte, Birgit Kurth, liegt die Absturzstelle unmittelbar am Rand der Ortschaft. Die Gemeinde mit ihren knapp 700 Einwohnern habe Glück im Unglück gehabt, sagte Kurth. Und weiter: „Ich bin von Bürgern angerufen worden, die am Drewitzer See waren und den Zusammenstoß der beiden Maschinen sahen“, berichtete sie. Dann sei sie rausgelaufen und habe einen Fallschirm runtergehen sehen. Später sei ein Hubschrauber in der Gegend gekreist, offenbar auf der Suche nach dem Piloten, der dann auch gefunden wurde, so die Bürgermeisterin.

Der andere „Eurofighter“ ging südlich der Ortschaft Nossentiner Hütte an einem Waldrand nieder. Beide Orte sind rund zehn Kilometer voneinander entfernt. Die Maschinen hatten keine Munition geladen, sagte eine Sprecherin des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Die nach dem Absturz ausgebrochenen Brände sind mittlerweile gelöscht.

Einer der beiden Jets ging über diesem Waldstück nieder.
Einer der beiden Jets ging über diesem Waldstück nieder. © dpa / Karin Schuldt

Beide Maschinen gehörten zum Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“, das in Laage bei Rostock stationiert ist. Das Unglück geschah während Luftkampfübungen, so die Bundeswehr. Landesinnenminister Lorenz Caffier (CDU) will an die Unglücksstelle fliegen, um sich ein Bild von der Lage zu machen, teilte sein Sprecher mit. Die Polizei warnte vor gefährlichen Trümmerteilen im Bereich Malchow (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte). „Bitte nicht nähern! Bitte machen Sie den Weg für Rettungskräfte frei und umfahren Sie den Bereich“, twitterte das Polizeipräsidium Neubrandenburg.

AfD-Mann macht sich über Absturz lustig

Nach dem Absturz der Eurofighter twitterte der Sprecher der AfD-Bezirks Detmold und Bundestagsmitglied Udo Hemmelgarn: „Jetzt haben wir noch ein taugliches Flugzeug. Das ‚Gute‘ daran ist, dass es in Zukunft keine weiteren Zusammenstösse in der Luft geben wird“. Seinen Tweet hat Hemmelgarn offenbar schnell wieder gelöscht. Doch Bild-Journalist Julian Röpcke verbreitete einen Screenshot der hämischen Twitter-Nachricht. Die Grünen-Politikerin Agnieszka Brugger kommentierte umgehend den Tweet des AfD-Manns: „Ohne Respekt. Ohne Anstand. Das ist die Partei, die sich noch anmaßt, für die Bundeswehr sprechen zu wollen. Widerlich.“

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) zeigte sich tief bestürzt über den Absturz der zwei „Eurofighter“ in ihrem Bundesland gezeigt. „Wir sind froh, dass ein Pilot bisher lebend gefunden worden ist, aber machen uns natürlich Sorgen um den zweiten Piloten“, sagte sie am Montag nach SPD-Gremiensitzungen in Berlin. „Meine Gedanken in diesen Stunden sind bei den Angehörigen.“

Eurofighter-Absturz: Das Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“

Beim Taktischen Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ in Laage bei Rostock sind rund 25 Maschinen vom Typ „Eurofighter“ stationiert. Ihre Anzahl unterliege Schwankungen, etwa wenn Maschinen gewartet würden, sagte ein Geschwadersprecher am Montag. Auch wegen fehlender Ersatzteile waren in der Vergangenheit einige Maschinen nicht einsatzbereit, hatte der Inspekteur der Luftwaffe bei einem Besuch vor rund einem Jahr erklärt.

Hauptaufgabe des Geschwaders ist die Ausbildung der deutschen „Eurofighter“-Piloten. Sie werden den Angaben zufolge nach ihrer Fliegergrundausbildung in den USA in Laage speziell auf den europäischen Kampfjet geschult, dazu gehört auch die erweiterte Waffenausbildung. Unter anderem verfügt der Standort über mehrere Flugsimulatoren.

Bei Bedarf ist das Geschwader gemeinsam mit zwei anderen Jagdverbänden auch für die Sicherung des deutschen Luftraums zuständig. Für dieses so genannte Air Policing steht eine Alarmrotte bereit, die auf Nato-Anweisung eingesetzt werden kann. 2018 unterstützten „Eurofighter“ aus Laage die baltischen Staaten bei der Luftraumüberwachung.

Ein Feuerwehrauto fährt zu einer der Absturzstellen in der Nähe von Nossentiner Hütte.
Ein Feuerwehrauto fährt zu einer der Absturzstellen in der Nähe von Nossentiner Hütte. © dpa / Jens Büttner

mb/dpa

Der EU-Postenpoker scheint beendet: Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) soll als erste Frau an die Spitze der mächtigen EU-Kommission rücken. Fest steht mittlerweile der Parlamentspräsident in Brüssel.

Ursula von der Leyen. Auf diese Idee musste man erst einmal kommen, findet Merkur-Kommentator Mike Schier.

Ein Mann in Niedersachsen hat einen scheinbar verlassenen Raketenwerfer am Straßenrand entdeckt - doch er ahnt nicht, dass er die ganze Zeit beobachtet wird.

Ein schwerer Zwischenfall über dem südkoreanischen Luftraum alarmiert die Streitkräfte des Landes. Ein russischer Bomber soll in den Luftraum vor der Ostküste eingedrungen. Es fallen Schüsse.

Neue Eurofighter gibt es für die Bundeswehr derweil vermutlich nicht. Zwar sind die alten Kampfjets in die Jahre gekommen, doch der Ersatz soll laut Wunsch der Amerikaner aus den USA kommen.

Nahe Trier ist ein US-Kampfjet abgestürzt - der Pilot ist im Krankenhaus.

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