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Kampf um Bachmut: Stadt im Osten der Ukraine ist immer noch heftig umkämpft

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    Lucas Maier

Der Ukraine-Krieg dauert nun rund elf Monate. Russland verstärkt seine Angriffe auf Bachmut und behauptet, die Stadt von drei Seiten eingekesselt zu haben. Der News-Ticker.

+++ 22.35 Uhr: Nach Informationen von pro-russischen Quellen soll die Stadt Bachmut im Osten der Ukraine nach wochenlangen brutalen Kämpfen inzwischen von drei Seiten umzingelt sein. Das sagte Vitaly Kiselev, Militärvertreter der völkerrechtlich nicht anerkannten Volksrepublik Lugansk, nach Informationen des US-Senders CNN gegenüber russischen Staatsmedien. Derzeit versuchten die russischen Truppen demnach außerdem die Stadt Chasov Yar, sechs Kilometer westlich von Bachmut einzunehmen, um den Kessel um Bachmut voranzutreiben.

Seit Wochen toben heftige Kämpfe um die Stadt Bachmut im Osten der Ukraine. (Symbolfoto)

Wie der Chef der privaten Militärgruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, laut CNN behauptet, stünden außerdem die Ortschaften Sacco und Vanzetti unweit von Bachmut seit Mittwoch unter russischer Kontrolle. Vonseiten der stellvertretenden ukrainischen Verteidigungsministerin Hanna Maliar heißt es dagegen, die Region um Bachmut sei nach wie vor heftig umkämpft, auch wenn russische Truppen „starke Versuche“ unternähmen, die Oberhand zu gewinnen. Auf Telegram schrieb Maliar am Mittwoch: „Der Feind versucht, die Fronten seiner Angriffe in der Region Lyman zu verschieben“. Lyman liegt rund 50 Kilometer Luftlinie nördlich von Bachmut.

Russland bereitet wohl neue Offensiven im Ukraine-Krieg vor

+++ 20.55 Uhr: Laut den Angaben des ukrainischen Generalstabs bereiten sich Russlands Truppen in mehreren, nicht näher benannten Gebieten „aktiv“ auf neue Offensiven vor. Das berichtet die Zeitung Kyiv Independent. Dem Bericht zufolge habe auch der ukrainische Militärexperte Ivan Tymochko davon gesprochen, dass das russische Militär seine Einheiten entlang der Front im Osten der Ukraine stärken würde und damit das Ziel verfolge, nach zahlreichen militärischen Misserfolgen in Russland wieder mehr Rückhalt für den Krieg zu gewinnen.

Bilder des Ukraine-Kriegs: Großes Grauen und kleine Momente des Glücks

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Der Krieg begann Ende Februar mit Angriffen Russlands auf zahlreiche Städte der Ukraine. Die Truppen aus Moskau nahmen frühzeitig auch Kiew, die Haupstadt des Landes, unter Raketenbeschuss. Eine der russischen Raketen wurde als Teil einer Ausstellung vor dem Nationalmuseum für Militärgeschichte platziert. Kurator Pavlo Netesov wollte nach eigener Aussage mit der Ausstellung der zerstörten Ausrüstung die Bewohnerinnen und Bewohner Kiews an die Straßenkämpfe erinnern, die in anderen Städte der Ukraine tobten, von denen die Hauptstadt aber verschont blieb. © Sergei Supinsky/afp
Wolodymyr Selenskyi in Donezk
Eine dieser Städte war Donezk. Im Mai 2022 besuchte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die einstige Millionenmetropole und hörte sich dort den Bericht von Frontsoldaten an. In Donezk tobt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine bereits seit 2014. Seitdem herrscht dort ein von Moskau installiertes Regime, das sich selbst Volksrepublik Donezk nennt. Nach einigen vorübergehenden Waffenstillstandsabkommen ist die Stadt im Südosten nun wieder Ort erbitterterte Kämpfe. © Uncredited/dpa
Menschen suchen Deckung in Lyssytschansk
Es ist vor allem die Zivilbevölkerung, wie diese beiden Kinder und Seniorinnen in Lyssytschansk, die unter dem Ukraine-Krieg leiden. Die Großstadt liegt mitten im Donbass, die seit Kriegsausbruch am schwersten umkämpfte Region in der Ukraine. Die Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht fliehen oder konnten, müssen nun regelmäßig Schutz vor Artilleriebeschuss suchen. © Aris Messinis/afp
Tschassiw Jar, Kleinstadt der Ukraine in der Nähe Lyssytschansk
Unweit von Lyssytschansk liegt die Kleinstadt Tschassiw Jar. Dort räumen Arbeiter die Trümmer eines Hauses von der Straße, das von einer russischen „Hurrikan“-Rakete getroffen wurde. Im Juli 2022 feierte Russland vor allem in der Donbass-Region militärische Erfolge. Zahlreiche Städte und Gemeinden wurden erobert. Die Truppen Wladimir Putins schienen die Ukraine im Sturm zu erobern. © Anatolii Stepanov/afp
brennendes Weizenfeld in der Region Saporischschja
Dieser Mann in Militäruniform ist in einem brennenden Weizenfeld in der Region Saporischschja, während russische Truppen Felder beschießen, um die örtlichen Landwirte an der Getreideernte zu hindern. Die Ukraine auszuhungern und die Ernte zu stehlen, war von Anfang an Teil der russischen Strategie © Uncredited/dpa
Das sechsmonatige Jubiläum im August war ein trauriger Abschnitt im russischen Angriffs-Krieg
Das sechsmonatige Jubiläum des UKraine-Kriegs im August war ein trauriger Abschnitt der russischen Invasion. Doch die ukrainischen Streitkräfte leisteten mit Herz und allen Mitteln weiter Widerstand und feierten ihre Nation, wie hier mit Drohne und ukrainischer Flagge über dem „Monument des Mutterlands“ in Kiew. © Dimitar Dilkoff/afp
Hier wurde im September in der Stadt Kupiansk in der Kharkiv Region eine Brücke bombadiert
Im September begannen die Truppen Wladimir Putins, die Infrastruktur der ukrainischen Städte unter Beschuss zu nehmen. In der Stadt Kupiansk in der Region Kharkiw bombardierte Moskau eine Brücke. An vielen anderen Städten versuchten die russischen Streitkräfte, die Energieversorgung zu stören. © Yasuyoshi Chiba/afp
Statt eines kurzen Angriffskriegs, den der russische Präsident Wladimir Putin geplant hatte, dauert der Krieg immer noch an.
Weil die Erfolge in der Ukraine ausblieben, benötigten die russischen Truppen immer mehr Rekruten für die Front. Präsident Wladimir Putin verkündete deshalb eine Teilmobilisierung im eigenen Land. Tausende junger Männer mussten sich wie dieser Mann in der Stadt Kineschma von ihren Müttern verabschieden und in den Ukraine-Krieg ziehen. © Vladimir Smirnov/imago
Hier sieht man Putin bei einer Ansprache auf einem großen Screen auf dem Roten Platz anlässlich der Annexion von vier Regionen der Ukraine, die von russischen Truppen im September besetzt waren
Im Osten der Ukraine schuf Wladimir Putin Ende September Tatsachen. Vier Regionen des Landes, die zuvor ihre Unabhängigkeit erklärt hatten, wurden annektiert. Anlässlich der Gebietsgewinne richtete sich Putin in einer TV-Ansprache an die Bevölkerung Russlands. Zumindest auf dem Roten Platz in Moskau wurde Putins Rede frenetisch bejubelt. © Alexander Nemenov/afp
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf. Sie ist die einzige Landverbindung zwischen Russland und der annektierten Krim-Halbinsel. Russland versprach, die Täter zu finden, ohne die Ukraine sofort zu beschuldigen. © Uncredited/afp
Ukrainische Artilleristen feuern eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk Ende Oktober während des russischen Einmarsches in die Ukraine
Ebenfalls im Oktober gelingt es der Ukraine, an vielen Frontabschnitten vorzurücken. Das gelingt den Streitkräften vor allem dank der Unterstützung aus dem Westen, die immer mehr schweres Gerät in den Konflikt liefert. Hier feuern ukrainische Artilleristen eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk ab. © Dimitar Dilkoff/afp
Ein Einwohner von Cherson hebt seinen Daumen zur Unterstützung der Ukraine auf dem Hauptplatz der Stadt nach der Befreiung von den russischen Besatzern
Mitte November gelingt den ukrainischen Truppen ein großer Erfolg. Sie können die Hafenstadt Cherson im Südosten des Landes zurückerobern. Die Millionenmetropole besitzt neben hohem strategischem auch symbolischen Wert im Kampf gegen Russland. Ein Bewohner feiert die Befreieung mit erhobenem Daumen im Zentrum der Stadt. © Celestino Arce Lavin/dpa
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden. Russland attackierte die Ukraine mit einem massiven Angriff auf die zivile Infrastruktur, wodurch Millionen von Haushalten ohne Strom blieben. Unmittelbar nach dem Vorfall gab es Befürchtungen, dass es sich um eine neue Eskalation des Konflikts handeln könnte, doch am 16. November 2022 gab Polen bekannt, dass das Geschoss wahrscheinlich von der ukrainischen Luftabwehr stammte. Diese Theorie wurde dann auch von Washington bestätigt. © Wojtek Radwanski/Damien Simonart/afp
ein Werk des britischen Straßenkünstlers Banksy auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion
Auch Banksy besuchte die Ukraine inmitten des Krieges. Ein am 17. November 2022 aufgenommenes Foto zeigt ein Werk des britischen Straßenkünstlers auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass die Ukraine sich auf einen Winter des Krieges einstellen wird müssen. © Sergei Supinsky/afp
Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten
Weitere harte Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur. Sogar Kernkraftwerke werden zum Ziel russischer Raketen. Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten, der durch Beschuss im Zuge der russischen Militäroperation in der Ukraine in Enerhodar beschädigt wurde. © Alexey Kudenko/imago
Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022
Kleine Momente des Glücks im Wahnsinn des Krieges: Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022, als die Stadt nach den jüngsten massiven russischen Luftangriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur von einem geplanten Stromausfall betroffen ist. © Yuriy Dyachyshyn/afp
Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine
Für einen Augenblick darf dieses Mädchen einfach Kind sein. Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine © Dimitar Dilkoff/afp

Laut dem Militärsprecher Yevhen Yerin rechne die Ukraine damit, dass sich die neuen Offensiven erneut hauptsächlich gegen den Osten des umkämpften Donbas richten würde. Auch die kleineren Angriffe am Mittwoch konzentrierten sich laut Angaben des Generalstabs vor allem auf die Gebiete um Lyman, Bachmut, Awdijiwka und Novopavlivka in der ostukrainischen Region Donezk.

Verrat und Sabotage: Ukraine vereitelt wohl Anschlag auf Kraftwerk

+++ 19.05 Uhr: Laut Angaben des ukrainischen Geheimdiensts SBI sei der Plan eines Anschlags auf ein Kraftwerk im Osten der Ukraine vereitelt worden. Das berichtete der US-Sender CNN. Ein „ehemaliger Sicherheitsbeamter“ aus der Ukraine habe in Zusammenarbeit mit den russischen Besatzern einen Anschlag geplant und „explosive Geräte, Munition und Zündgeräte“ in der Nähe des Kraftwerks versteckt. Nun werfe man dem Mitarbeiter einer regionalen Sicherheitsbehörde Hochverrat und versuchte Sabotage vor. Bei der Ausübung des geplanten Anschlags hätte außerdem ein Komplize des Mannes mithelfen sollen.

+++ 17.00 Uhr: Der Kreml unterstützt russische Initiativen zur Zahlung von Prämien für die Erbeutung oder Zerstörung schwerer Waffen aus Nato-Staaten in der Ukraine. Solche Sonderzahlungen könnten die Soldaten noch weiter anspornen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch. „Was diese Panzer angeht, so haben wir schon gesagt, dass die brennen werden, natürlich, dann noch mehr, wenn es solche ausgeweiteten Maßnahmen gibt“, sagte Peskow. Deutschland will Leopard-Kampfpanzer liefern, die USA Panzer vom Typ Abrams.

News zum Ukraine-Krieg: Ukraine kündigt „sehr aktive Phase im Krieg“ an

+++ 15.10 Uhr: Die Ukraine steht vor einer „sehr aktiven Phase“ des Krieges. Es werden im Februar und März intensive Operationen an der Front erwartet, so Andrii Jusow, Vertreter der Hauptverwaltung für Nachrichtendienste, im Programm des Senders Freedom. Jusow erklärte, dass die Lage an der Front derzeit schwierig sei, da die russischen Truppen ihre Offensivoperationen fortsetzten. Trotzdem seien die Verluste der Russen viel größer als die der ukrainischen Armee.

„Die Fähigkeiten und die Motivation der ukrainischen Soldaten sowie ihre Ausrüstung und Waffen, sowohl die einheimischen als auch die von internationalen Partnern entsandten, werden letztlich den Ausschlag für diese Offensivaktionen geben“, so der Vertreter des Verteidigungsnachrichtendienstes abschließend.

News zum Ukraine-Krieg: Russische Schiffe im Schwarzen Meer bleiben im Kampfeinsatz

+++ 14.30 Uhr: Drei russische Kriegsschiffe, die mit etwa 20 Kalibr-Marschflugkörpern bewaffnet sind, bleiben im Schwarzen Meer im Kampfeinsatz. Dies teilte die ukrainische Marine in einem Posting in der Nachrichten-App Telegram mit.
„Dreizehn feindliche Schiffe sind im Schwarzen Meer im Kampfeinsatz, darunter drei Träger von Kalibr-Marschflugkörpern. Die Gesamtzahl der Raketen beträgt etwa 20“, heißt es in dem Bericht. Im Asowschen Meer kontrolliert Moskau weiterhin die Seekommunikation und hält ein Schiff im Kampfeinsatz, so die ukrainische Marine. Im Mittelmeer befinden sich den Angaben zufolge russische Kriegsschiffe, von denen fünf mit insgesamt 72 Kalibr-Marschflugkörpern bewaffnet sind.

+++ 13.00 Uhr: Russische Truppen haben in den vergangenen 24 Stunden 151 Mal ukrainische Militärstellungen in der Nähe von Bachmut angegriffen. Das gab Suspilne, ein öffentlicher Sender der Ukraine, bekannt. Der Sender berief sich dabei auf
Serhii Cherevatyi, Sprecher der Ostgruppe der Streitkräfte der Ukraine.

Ukrainische-Krieg: Berichte über mehrere Explosionen in Mariupol

Update vom Mittwoch, 1. Februar, 7.45 Uhr: Inmitten der russischen Invasion will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den geplanten EU-Beitritt seines Landes weiter vorantreiben. Von einem EU-Ukraine-Gipfel Ende dieser Woche erwarte Kiew sich „Neuigkeiten“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Dienstag. „Wir erwarten Entscheidungen unserer Partner in der Europäischen Union, die (...) unserem Fortschritt entsprechen. Fortschritt, der offensichtlich da ist - und das sogar trotz des großflächigen Kriegs“, sagte Selenskyj. Er bekräftigte, dass in Kiew an Reformen gearbeitet werde. An dem EU-Ukraine-Gipfel am Freitag sollen dem Vernehmen nach unter anderem EU-Ratspräsident Charles Michel und Kommissionschefin Ursula von der Leyen teilnehmen.

+++ 22.50 Uhr: Am späten Dienstagabend haben wohl mehrere Explosionen die russisch besetzte Stadt Mariupol erschüttert. Das berichtete der stellvertretende Bürgermeister der Stadt, Petro Andriushchenko, über den Nachrichtendienst Telegram. Laut Andriushchenkos Bericht ertönte über der Stadt Luftalarm und mindestens „sieben laute Explosionen“ seien zu hören gewesen. Während die russischen Besatzer vermeldet hätten, dass es sich um ukrainische Drohnenangriffe handle und „alle Ziele abgeschossen“ worden wären, schreibt Andriushchenko, dass pro-ukrainische Bewohner der Stadt diese Einschätzung für „Wunschdenken“ halten und sich „gute Nachrichten“ erhoffen.

Militärische Sackgasse im Ukraine-Krieg: Insider nennt Bedingung für ukrainischen Durchbruch

+++ 20 Uhr: Laut Bericht des Guardian soll sich die Zahl der militärischen Opfer beider Seiten im Ukraine-Krieg auf etwa 200.000 belaufen. Das habe ein westlicher Beamter während eines Briefings geäußert. Er fügte demnach hinzu, dass ein höherer Anteil der Russen getötet worden sei, da sie in der Offensive kämpften. Sie hätten dadurch „unter dem Strich mehr Todesopfer zu beklagen als die Ukrainer“. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte gab in seinem letzten Bericht an, etwa 127.500 Mitglieder der prorussischen Streitkräfte getötet zu haben.

Russland habe trotz der verstärkten Angriffe im östlichen Donbass in der vergangenen Woche noch keine Großoffensive gestartet, sondern kleinere Anstrengungen unternommen, mit denen es „nur taktische Gewinne“ erzielen kann, so der Beamte weiter. Der Beamte, der unter der Bedingung der Anonymität mit dem Guardian sprach, glaube, dass es derzeit eine militärische Sackgasse gebe. Das bedeute, dass es auf beiden Seiten eine Veränderung geben müsse, um einen Durchbruch zu erzielen. Dafür müsse Russland neue Mobilisierungen einleiten, während die Ukraine auf weitere Waffenlieferungen aus dem Westen und taktische Innovationen auf dem Schlachtfeld angewiesen wäre, schließt der Insider.

News im Ukraine-Krieg: Russland meldet Vorstoß – Panzerzug „bis an die Zähne bewaffnet“

+++ 15.30 Uhr: Russische Truppen haben laut eigenen Angaben ein Dorf im Gebiet Donezk erobert. Man habe es nun vollständig unter Kontrolle gebracht. Das teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Zuvor hatte bereits der Chef der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, den Kampferfolg für seine Einheiten beansprucht. Bestätigt wurde die Einnahme von ukrainischer Seite nicht. Am Wochenende hieß es aus Kiew, die Angriffe seien abgewehrt worden. Das Dorf liegt nördlich der umkämpften Stadt Bachmut.

Das russische Verteidigungsministerium informierte zudem über den Einsatz eines Panzerzugs im Kriegsgebiet. Die Besatzung solle für technische Aufklärung und Minenräumung eingesetzt werden sowie militärische Ziele in der Luft und am Boden zerstören. „Dieser gewaltige Rüstungskomplex ermöglicht es den Soldaten, sogar unter den schwierigsten Bedingungen zu arbeiten“, hieß es in der Mitteilung Russlands. „Das ist ein echter Panzerzug, bis an die Zähne bewaffnet.“

News aus dem Ukraine-Krieg: Sirenenalarm – Kampfjet startet in Russland

+++ 13.45 Uhr: Am Dienstag wurden in der gesamten Ukraine Luftschutzsirenen ausgelöst, da in Russland ein MiG-31-Kampfflugzeug gestartet war. Das berichtet die Ukrainska Pravda. Die Sirenen signalisieren der Bevölkerung die Gefahr von Raketeneinschlägen, bei dem ein Schutzraum aufgesucht werden, oder die Zwei-Wände-Regel befolgt werden soll. Bei letzterer sollen Personen zwei Wände ohne Fenster zwischen sich und der Straße halten.

Zuvor hatte der Sprecher der Luftwaffe, Juri Ihnat, erklärt, dass die rasche Ausbreitung der Luftschutzsirenen in der Ukraine auf die Gefahr von Angriffen mit Hyperschallraketen des Typs Kinzhal hinweise. Belaruski Hajun, ein unabhängiges belarussisches Militärbeobachtungsmedium, berichtete zudem über den Start eines Radarflugzeugs und eines Begleitjägers in Belarus.

News im Ukraine-Krieg: Durchbruch russischer Truppen unwahrscheinlich

Update vom Dienstag, 31. Januar, 10.15 Uhr: Ein bedeutender Durchbruch der russischen Truppen in ihrem Angriffskrieg in der Ukraine ist derzeit nach Ansicht britischer Militärexperten unwahrscheinlich. Das ging aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am heutigen Dienstag hervor.

Demnach versuchen russische Kommandeure derzeit in den von der Ukraine gehaltenen Teil des Oblasts Donezk vorzurücken. „Es gibt eine realistische Möglichkeit, dass Russland weiterhin lokale Gebietsgewinne in dem Bereich macht“, so die Mitteilung. Ein bedeutender Durchbruch sei aber angesichts unzureichender ungebundener Truppen unwahrscheinlich.

News zum Ukraine-Krieg: Nächste Großoffensive aus Russland erwartet

Erstmeldung vom Dienstag, 31. Januar 2023: Kiew – „Der russische Terror muss überall und in jeder Hinsicht verlieren: sowohl auf dem Schlachtfeld als auch insofern, als in unserem Land keine einzige Ruine übrig bleibt“, mit diesen Worten betonte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag (30. Januar) die Wichtigkeit eines ganzheitlichen Sieges.

Seit zirka elf Monaten tobt der Ukraine-Krieg, am 24. Februar 2022 überfielen russischen Truppen die Ukraine. Zuletzt wurde die Debatte um westliche Militärhilfen von Kampfpanzerlieferungen dominiert. Mittlerweile fordert die Ukraine Kampfjets. Der US-Präsident Joe Biden hat eine Lieferung zuletzt ausgeschlossen.

News zum Ukraine-Krieg: Artilleriemunition zugesichert

Der Ukraine-Krieg gilt unter Expertinnen und Experten als der materialintensivste seit dem Korea-Krieg. Gerade die Beschaffung von Artilleriemunition wird immer wieder zum Problem.

Frankreich und Australien wollen der Ukraine nun Artilleriemunition liefern. Bei der Lieferung soll es den Angaben zufolge um mehrere Tausend Geschosse vom Kaliber 155 mm gehen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) das französische Außenministerium zitiert.

News im Ukraine-Krieg: Russland scheint sich auf eine Offensive vorzubereiten

Aufseiten Russlands scheinen Munitionsprobleme ebenfalls ein Problem darzustellen. Trotzdem gehen Expertinnen und Experten weiterhin von einer bevorstehenden Offensive aus.

Nato-Sekretär Jens Stoltenberg sprach am Montag (30. Januar) laut dem Kyiv Independent davon, dass Russland „möglicherweise mehr als 200.000 Mitarbeiter mobilisieren wird und weiterhin Waffen und Munition durch verstärkte Inlandsproduktion und  Partnerschaften mit autoritären Staaten  wie dem Iran und Nordkorea beschafft“. (Redaktion mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Yasuyoshi Chiba/AFP

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