Tschechiens Präsident schießt heftig gegen Umweltaktivisten - er glaubt an schlimme Konsequenzen

Tschechiens Präsident Milos Zeman schießt gegen Umweltaktivisten. Der 75-Jährige spricht von einer Klima-Religion und glaubt an schlimme Folgen des Umweltschutzes.
- Milos Zeman, Präsident Tschechiens, schießt gegen Umweltaktivisten.
- Der 75-Jährige befürchtet, Klimaschützer könnten die Industrie vertreiben.
- Er bezeichnet sich selbst als Ketzer gegen eine Klima-Religion.
Prag - Der tschechische Präsident Milos Zeman hat den weltweiten Kampf gegen den Klimawandel als übertrieben kritisiert. „Aus der Diskussion über klimatische Veränderungen wird geradezu eine neue Religion gemacht. Erlauben Sie mir deshalb, dass ich dagegen ein Ketzer bin“, sagte der 75-Jährige am Donnerstag in seiner traditionellen Weihnachtsansprache, die im Fernsehen direkt übertragen und auch in mehreren Online-Medien veröffentlicht wurde.
EU ein „Ökologiemuseum“: Zeman glaubt an schlimme Konsequenzen aus dem Klimaschutz
Europa müsse auf der Hut sein, vor lauter Klimaschutzmaßnahmen nicht wirtschaftlich gegenüber anderen Teilen der Welt ins Hintertreffen zu geraten, warnte Zeman. „Es könnte theoretisch passieren, dass die Industrie dorthin übersiedelt, wo die Energiepreise niedriger sind, und aus der EU würde ein Ökologiemuseum mit niedrigerem Lebensstandard für seine Bewohner werden.“#
Von anderen Seite erreichte die Klimaschützer indes viel Lob und Zuspruch. Der Umweltschutz war das dominierende Thema in den Weihnachtsansprachen der Mächtigen dieser Welt. So überraschten auch die britische Queen und eine Mehrzahl der deutschen Bischöfe mit einer klaren Meinung.
Tschechien: Milos Zeman nimmt populistischen Regierungschef in Schutz
Wie schon im vergangenen Jahr verschonte das Staatsoberhaupt auch diesmal nicht die Demonstranten, die während des Jahres wiederholt zu Hunderttausenden gegen den liberal-populistischen Regierungschef Andrej Babis protestiert und seinen Rücktritt verlangt hatten. Obwohl gegen den Multimillionär wegen Betrugsverdachts um EU-Förderungen ermittelt wird, nahm ihn Zeman erneut in Schutz: „In einer parlamentarischen Demokratie, die wir sind und bleiben werden, kommen und gehen Regierungschefs auf der Grundlage der Ergebnisse von freien Wahlen. Punkt.“
Greta Thunberg hat unterdessen noch am Weihnachtsfeiertag eine neue Debatte angestoßen: Es geht wieder um das Thema Flugreisen.
dpa