Update vom 25. Mai, 11.45 Uhr: Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim sind in der Nacht zum Donnerstag russischen Angaben zufolge sechs Drohnen abgeschossen worden. Es habe „keine Opfer oder Verletzten“ gegeben, erklärte der von Moskau eingesetzte Gouverneur, Sergej Aksjonow, am Donnerstag im Onlinedienst Telegram.
Der Vorfall ereignete sich nach einem Angriff am Montag von Gruppen aus der Ukraine auf mehrere Orte in der russischen Region Belgorod. Daraufhin meldeten die örtlichen Behörden „zahlreiche“ Drohnenangriffe auf die Region. Zuletzt wurden in Russland vermehrt Angriffe und Sabotageakte gemeldet. Die Ukraine bereitet sich Angaben aus Kiew zufolge derzeit auf eine Offensive zur Rückeroberung von Moskau besetzter Gebiete vor.
Update vom 25. Mai, 9.30 Uhr: Die russische Söldnergruppe Wagner hat mit dem Rückzug ihrer Truppen aus der ukrainischen Stadt Bachmut begonnen. Dies teilte nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters ihr Gründer Jewgeni Prigoschin in einem am Donnerstag veröffentlichten Video mit.
Prigozhin hatte wiederholt angekündigt, seine Truppen aus dem Gebiet abzuziehen, und sich dabei auf seinen Streit mit dem russischen Militär und Verteidigungsapparat über Munitionslieferungen berufen. Vor einigen Tagen hatte Prigoschin sarkastisch angedeutet, dass seine Söldnertruppen dann ja durch „ein Bataillon von Generälen“ ersetzt werden könnten.
Update vom 25. Mai, 5.10 Uhr: Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht zum Donnerstag erneut Ziel russischer Luftangriffe geworden. Russland habe „Kiew erneut aus der Luft angegriffen“, schrieb der Chef der Zivil- und Militärverwaltung von Kiew, Serhij Popko, am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Der Luftalarm in der Stadt habe mehr als drei Stunden gedauert.
„Der Angriff war massiv“, erklärte Popko weiter. Russland greife „in mehreren Wellen“ an, mit Pausen zwischen den Drohnenattacken. „Nach vorläufigen Informationen“ seien auch in dieser Nacht im Iran hergestellte Schahed-Drohnen eingesetzt worden. Die Luftabwehr habe jedoch sämtliche Marschflugkörper zerstört. Angaben zu Opfern oder Schäden machten die Behörden zunächst nicht.
Erstmeldung: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verbindet große Hoffnungen mit den in Aussicht gestellten Kampfjets des US-Typs F-16. Sie würden nicht nur die Verteidigung des Landes stärken, sondern wären ein starkes Signal dafür, dass Russland mit seiner Aggression scheitern werde, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache am Mittwoch.
US-Präsident Joe Biden hatte am Rande des G7-Gipfels führender demokratischer Wirtschaftsmächte vergangene Woche grundsätzlich den Weg dafür freigemacht, im Rahmen einer Koalition von Verbündeten F-16-Jets an die Ukraine zu liefern. Ukrainische Kampfpiloten sollen zum Fliegen der Maschinen ausgebildet werden.
Selenskyj wandte sich auch an die Menschen im Iran mit dem Aufruf, die Lieferung iranischer Kamikaze-Drohnen an Russland nicht zu unterstützen. Man habe in der Ukraine zwar gelernt, die meisten Angriffe mit den Shahed-Angriffsdrohnen zu stoppen, aber es gebe dennoch Treffer. Die Drohnen-Angriffe auf Zivilisten würden zwar von Russland verübt - „aber mit ihren Waffen“.
Die USA sollen einem Bericht zufolge davon ausgehen, dass für den Drohnen-Vorfall auf dem Kreml-Gelände in Moskau wahrscheinlich eine militärische oder geheimdienstliche Spezialeinheit der Ukraine verantwortlich ist. Die US-Geheimdienste wüssten nicht, welche Einheit den Angriff ausgeführt habe, berichtete die „New York Times“ am Mittwoch unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen in der US-Regierung. Unklar sei auch, ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj oder seine Spitzenbeamten Kenntnis von der Aktion gehabt hätten.
Die US-Geheimdienste sind dem Bericht der Zeitung zufolge unter anderem durch abgefangene Nachrichten zu ihrer vorläufigen Einschätzung gelangt. Allerdings gebe es nur einen „niedrigen“ Grad der Gewissheit. Das liege vor allem daran, dass die US-Geheimdienste noch keine konkreten Beweise dafür hätten, welche Regierungsbeamten, ukrainische Einheiten oder Agenten beteiligt gewesen seien, schrieb die Zeitung weiter. In den abgehörten Nachrichten würden Vertreter der Ukraine unter anderem sagen, sie glaubten, ihr Land sei für den Angriff verantwortlich.
Russland hatte Anfang Mai erklärt, es seien zwei Drohnen zum Absturz gebracht worden, die auf das Kreml-Gelände zugeflogen seien. Moskau warf Kiew einen versuchten Anschlag auf Russlands Präsidenten Wladimir Putin vor und drohte mit Gegenmaßnahmen. Kremlsprecher Dmitri Peskow schob den USA die Verantwortung für die Attacke zu. Kiew und Washington wiesen jegliche Beteiligung an dem Vorfall zurück.
Zwei Tage nach dem Angriff auf die russische Region Belgorod von der Ukraine aus haben die sich zur Tat bekennenden Milizen ihre Mission als „Erfolg“ gepriesen. „Jede Überquerung der russischen Staatsgrenze und erfolgreiche Rückkehr kann man definitiv als Erfolg bezeichnen“, sagte Denis Kapustin, Anführer des „Russischen Freiwilligenkorps“, am Mittwoch (25. Mai) im Norden der Ukraine vor Journalisten. In der Nacht zuvor war Belgorod von Drohnenangriffen getroffen worden, 13 Menschen wurden nach Angaben der Regionalbehörden verletzt. (mit Agenturen)