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Neuer US-Geheimdienstbericht – Obama: „Es gibt Objekte, von denen wir nicht wissen, was sie sind“

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Von: Helena Gries

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Ufos faszinieren die Menschheit seit langem. Barack Obama hat in den USA einen Bericht angekündigt, der diese Faszination weiter anheizt. (Archivbild)
Ufos faszinieren die Menschheit seit langem. Barack Obama hat in den USA einen Bericht angekündigt, der diese Faszination weiter anheizt. (Archivbild) © IMAGO/UPI Photo

Ufos faszinieren die Menschheit seit langem. In den USA soll nun ein Bericht der „Unidentified Aerial Phenomena Task Force“ abgeschlossen werden. Auch Barack Obama äußert sich.

Washington/Kassel - Schon zu seiner Zeit als amtierender US-Präsident war Barack Obama von Außerirdischen und Unidentifizierten Flugobjekten (Ufos) fasziniert. Nun hat er diese Faszination unter Gleichgesinnten weltweit neu angeheizt.

Der Demokrat, der zwischen 2009 und 2017 Präsident der USA war, sagte dem Moderator James Corden in dessen Show beim TV-Sender CBS: „Was wahr ist, und ich meine es ernst hier, ist, dass es Bildmaterial und Aufzeichnungen über Objekte am Himmel gibt, von denen wir nicht genau wissen, was sie sind. Wir können nicht erklären, wie sie sich fortbewegen, ihre Flugroute. Sie hatten kein einfach erklärbares Muster“.

Dies ließ Ufo-Fans weltweit aufhorchen. Obamas ehemaliger Stellvertreter und jetziger US-Präsident Joe Biden witzelte auf Obamas Aussage nur: „Ich würde ihn nochmal fragen.“

Erste Version des Berichts über ungeklärte Phänomene in der Luft soll noch im Juni kommen

Hinter den Kulissen aber arbeiten Regierungsbeamte der „Unidentified Aerial Phenomena Task Force“ schon seit längerem an einem Bericht zu diesem Thema, heißt es in einem Artikel der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Es handele sich um ein Papier des Verteidigungsministeriums in Zusammenarbeit mit Geheimdiensten, sagte kürzlich die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. Die Arbeitsgruppe war mit dem Ziel gegründet worden, „ungeklärte Phänomene in der Luft, die möglicherweise eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA darstellen könnten, zu entdecken, zu analysieren und zu katalogisieren“, wie es vom Verteidigungsministerium hieß.

Das Standbild eines vom US-Verteidigungsministerium veröffentlichten Videos zeigt ein Unidentifiziertes Flugobjekt, das von Piloten der US-Marine gesichtet wurde.
Das Standbild eines vom US-Verteidigungsministerium veröffentlichten Videos zeigt ein Unidentifiziertes Flugobjekt, das von Piloten der US-Marine gesichtet wurde. © U.S. Department of Defense/dpa

Eine freigegebene Version des höchst geheimen Berichts soll US-Medienberichten zufolge noch im Juni dem US-Kongress vorgelegt werden. Ob sie auch für die Öffentlichkeit zugänglich wird, war zunächst jedoch unklar und wurde von vielen Experten angezweifelt.

Piloten der US-Marine beobachten rund 120 auffällige Erscheinungen

Hintergrund seien dpa-Berichten zufolge rund 120 auffällige Erscheinungen, die unter anderem Piloten der US-Marine in den vergangenen 20 Jahren beobachtet haben wollen. Die Piloten berichteten von Objekten, die ohne sichtbaren Motor oder Abgase stundenlang in der Luft blieben, manchmal bei Überschallgeschwindigkeit und in Höhen von mehr als 9000 Metern. Es sollen teilweise auch Videos und Fotos existieren, die die Existenz dieser Objekte beweisen sollen.

Unter Berufung auf mit der Arbeit an dem Bericht vertraute Regierungsbeamte schrieb die New York Times, dass das Papier zu dem Schluss komme, dass die Erscheinungen weder auf das US-Militär noch auf staatliche US-Technologie zurückzuführen seien. Den Beamten zufolge bedeuten die Erkenntnisse, dass die Regierung nicht definitiv ausschließen kann, dass es sich bei den von den Militärpiloten beobachteten Phänomenen um außerirdische Raumfahrzeuge handelt. Allerdings gebe es auch keine Hinweise dafür, dass tatsächlich Außerirdische beobachtet wurden.

Genaue Erklärungen für die Erscheinungen liefert der Bericht demnach nicht. Manche Experten sorgen sich, dass es sich um militärische Experimente etwa von China oder Russland mit Überschall-Technologie handeln könnte, heißt es im Bericht der dpa.

Das sagt das Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene in Deutschland

Hansjürgen Köhler, der 1976 das private Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (Cenap) in Deutschland mitgegründet hat, habe „keine großen Erwartungen“ an den Bericht. Dieser werde wohl „keine sensationellen Ergebnisse bringen“, da schon im Vorfeld durchgesickert sei, dass der genaue Hintergrund der Vorfälle bislang zumindest nicht ermittelt werden konnte.

Seines Wissens nach sprächen aber alle Indizien eher für Drohnen, Ballons oder etwas in dieser Art, sagt Köhler, der einen ähnlichen Bericht auch in Deutschland gerne sehen würde. „Die Erwartungshaltungen diverser Ufo-Fans, die von abgestürzten Untertassen und Alien-Leichen träumen, werden sicherlich enttäuscht werden.“

Ex-Präsident Obama fachte mit seinen Äußerungen den Hype an und würde sich von einer möglichen nachweislichen Entdeckung von außerirdischem Leben nicht beirren lassen, wie er dem Moderator Ezra Klein in dessen „New York Times“-Podcast sagte. „Es würde meine politischen Ansichten überhaupt nicht verändern. Denn die sind komplett auf der Tatsache basierend, dass wir winzige Organismen auf einem kleinen Flecken in der Mitte des Weltraums sind“, so der einstige Präsident der USA. (Helena Gries mit dpa)

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