Michelle Obama wettert gegen Trump: Er habe ihre Familie in Gefahr gebracht - Präsidentschaft sei „kein Spiel“
In einem emotionalen Post erinnert sich die ehemalige First Lady, Michelle Obama, an die Amtsübergabe an Donald Trump. Sie spricht von ihrer Enttäuschung - und warnt den scheidenden US-Präsidenten.
- In einem Instagram-Post richtet sich die ehemalige First Lady, Michelle Obama, an den scheidenden US-Präsidenten Donald Trump.
- Sie betont, die Bedeutung der Macht-Übergabe an den gewählten US-Präsidenten Joe Biden.
- In ihrem Post teilt sie auch bittere Erinnerungen an Donald Trump*.
Washington - Michelle Obama, die ehemalige First Lady der USA, hat sich in einem Instagram-Post zu Donald Trumps Gebaren nach seiner Niederlage bei der US-Wahl 2020* gegen den Demokraten Joe Biden geäußert. Auch zehn Tage nachdem bekannt wurde, dass Biden der gewählte 46. Präsident der Vereinigten Staaten wird, weigert sich der aktuelle Amtsinhaber, seine Niederlage einzugestehen. Stattdessen versucht das Trump-Team mit Klagen gegen das Ergebnis vorzugehen. Doch selbst prominente Republikaner lassen ihre Meinung dazu durchblicken.
Was unter anderem darunter leidet: Die sogenannte „transition phase“, in der der scheidende US-Präsident den neu gewählten Präsidenten und sein Team in die Amtsgeschäfte einführt und die Staatsübergabe so einfach wie möglich gestaltet. Damit die neue Regierung sofort übernehmen kann. Am 20. Januar 2021 ist es für Joe Biden* soweit - doch noch blockiert die Trump Administration entscheidend. Jeder Tag, der vergeht, macht es laut CNN schwerer, das Weiße Haus für den neuen US-Präsidenten bereitzumachen. Stattdessen macht sich Trump daran, Loyalisten im Pentagon einzusetzen. Die sogenannte „lame duck“ Phase Donald Trumps könnte durch letzte Handlungen zur Gefahr werden.
Michelle Obama teilt Erinnerungen auf Instagram: 2016 wurde Donald Trump Nachfolger von Barack Obama
Das ging nun offensichtlich Michelle Obama zu weit. Nachdem kurz zuvor ihr Ehemann, Barack Obama, der 44. US-Präsident und erste Schwarze, der das höchste Amt der Staaten innehatte, seine Memoiren veröffentlichte, schreibt Michelle Obama bittere Worte in einem Post vom 16. November auf ihrem Instagram-Profil. Im Jahr 2016 hatte - für viele überraschend - der Politik-Neuling, Business Man und das TV-Gesicht Donald Trump* gegen die Demokratin Hillary Clinton gewonnen.
Scheinbar wurden auch die Obamas von diesem Ergebnis überrollt - hatte doch Barack Obama zahlreiche Richterposten des Landes unbesetzt gelassen, was später bekanntermaßen Donald Trump zugute kam. Der verpasste während seiner vierjährigen Amtszeit der US-amerikanischen Justiz seinen ganz eigenen Stempel auf. Prominent vor allem die Ernennung von gleich drei Supreme-Court-Richtern auf Lebenszeit. Kurz vor den US-Wahlen hatte Trump noch die konservative Richterin Amy Coney Barrett* durchgedrückt - nachdem die von vielen als Ikone betrachtete Ruth Bader Ginsburg im Alter von 87 Jahren verstarb.
Michelle Obama: Bittere Erfahrung - doch Respekt für die amerikanische Demokratie
Auf Instagram beschreibt nun Michelle Obama ihre Wut über das Ergebnis der US-Wahl 2016. In einem emotionalen Post schildert sie, wie schwer ihr der Schritt, das Weiße Haus* für die Trumps zu räumen damals fiel. „Ich war verletzt und enttäuscht“, gibt Michelle Obama zu. Jedoch: „Die Amerikaner hatten gesprochen.“ Wie bereits die Bushs, als Barack Obama damals, 2008, die Wahlen gewann, hätten auch sie ihr Team zu „einer respektvollen, reibungslosen Macht-Übergabe“ angewiesen - und die Amtseinführung* damit vorbereiten lassen. Laut der ehemaligen First Lady ein Markenzeichen der amerikanischen Demokratie.
Name | Michelle Obama, ehemalige First Lady der USA |
Geburtsdatum und -ort | 17. Januar 1964, Illinois |
Beruf | Juristin (Studium: Harvard Law School) und Autorin (Becoming) |
Kinder | Malia und Natasha Obama |
„Ich muss ehrlich sein und sagen, dass mir nichts davon leicht gefallen ist. Donald Trump hatte rassistische Lügen über meinen Mann verbreitet, die meine Familie in Gefahr gebracht hatten. Ich war nicht bereit zu vergeben. Aber ich wusste, dass ich für unser Land die Kraft und Reife finden musste, um meinen Ärger beiseite zu legen.“ Es ist naheliegend, dass Michelle Obama auf die sogenannte „Birther“-Verschwörung anspielt, die Donald Trump damals über Barack Obama verbreitete. Mit dieser wob Trump ein Lügenkonstrukt um Michelle Obamas Ehemann, in dem er behauptete, dieser sei nicht in den Staaten geboren - und seine Geburtsurkunde verlangte.
Michelle Obama zu US-Wahl 2020: Warnung an Donald Trump - Joe Biden gewählter US-Präsident
Dennoch: Michelle Obama tat, was ihre Pflicht war und lud die kommende First-Lady, Melania Trump, in das Weiße Haus ein. Bislang blieb eine solche Einladung an Jill Biden, Ehefrau von Joe Biden, seitens Melania Trump aus, wie CNN berichtete. „Unsere Demokratie ist so viel größer als jemandes Ego“, schreibt Obama weiter in ihrem Instagram-Post. Und sie spricht eine Warnung an Donald Trump aus: „Unsere Liebe zum Land erfordert, dass wir die Ergebnisse einer Wahl respektieren, auch wenn wir sie nicht mögen oder wünschen, dass sie anders verlaufen wäre - die Präsidentschaft gehört keiner Einzelperson oder Partei. Zu behaupten, dies zu tun, mit diesen grundlosen Verschwörungstheorien zu spielen - sei es zum persönlichen oder politischen Vorteil - bedeutet, die Gesundheit und Sicherheit unseres Landes in Gefahr zu bringen. Dies ist kein Spiel.“ (aka) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.
Auf einer weiteren sozialen Plattform meldete sich Michelle Obama ebenfalls zu Wort: Keiner könne Donald Trump trauen. Auf Twitter appellierte sie, wählen zu gehen.