Lufthansa: Zu wenig Klamotten fürs Personal – „Nackig zum Dienst“

Die Lufthansa leidet nicht nur an Maschinen- und Personalmangel – es fehlt auch an Uniformen für die Mitarbeiter. Bei den Beschäftigten sorgt das für wachsenden Frust.
Frankfurt – Streikende Piloten, Ärger um Bonizahlungen und Chaos an den Flughäfen wegen Personalmangel: Für die Lufthansa war 2022 ein turbulente Jahr. Doch nicht nur bei Angestellten und Maschinen fehlt es, wie ein Bericht der Wirtschaftswoche nahelegt: Es mangelt auch an Uniformen für die Mitarbeiter. Das Problem trifft demnach fast alle Uniformteile vor allem in den häufigeren Größen. Westen, Jacken und Blusen seien nicht lieferbar.
Lufthansa-Mitarbeiter: „Ich will nicht mehr in meiner völlig runtergeranzten Uniform fliegen“
In unternehmensinternen Medien würden Angestellte dem Magazin zufolge ihrem Unmut Luft machen: „Ich will nicht mehr in meiner völlig runtergeranzten Uniform fliegen“, heißt es. Zudem würde es zu Fragen kommen wie: „Was kann ich tun, außer aus Protest nackig zum Dienst erscheinen?“
Laut dem Verdi-Gewerkschaftssekretär Dennis Dacke gäbe es regelrechte Jubelstürme, wenn mal wieder Kleidung geliefert werde. „Die Situation gibt es schon länger“, sagte er der Wirtschaftswoche. In internen Foren würde das Kabinenpersonal untereinander Uniformteile austauschen.
Lufthansa bestätigt Mangel an Uniformteilen
Eine Sprecherin der Lufthansa bestätigte der Wirtschaftswoche den Mangel an Uniformteilen. Dabei würde es sich um „temporäre Engpässe“ handeln, „von denen auch Ersatzbeschaffungen bei einigen Uniformartikeln und -größen betroffen waren“. Mittlerweile erhalte die Fluglinie aber wieder mehr Lieferungen.
Grund für den Mangel sind offenbar Einschränkungen bei den Produzenten der Berufskleidung. „Durch die Pandemie und auch durch die Auswirkungen des Krieges kam es vergleichsweise lange zu deutlichen Einschränkungen in den Produktionsstätten und Lieferketten in der gesamten Textilindustrie“, sagte die Sprecherin dem Magazin.