Kleinkind von Kommode erschlagen: Familie erhebt schwere Vorwürfe gegen Ikea
Die Familie des von einer Ikea-Kommode erschlagenen Kleinkinds einigte sich am Dienstag mit dem Möbelkonzern vor Gericht. Ikea soll eine Millionensumme an die Familie zahlen.
- Ein zweijähriges Kleinkind aus den USA wurde 2017 von einer Ikea-Kommode erschlagen.
- Nun einigte sich Ikea mit der Familie des Kleinkinds vor Gericht auf die Zahlung einer Millionensumme.
- Die Familie warf dem Möbelkonzern vor, von der Kippgefahr gewusst zu haben.
Stockholm - Nach dem tragischen Tod eines von einer Kommode erschlagenen Zweijährigen haben sich der schwedische Möbelkonzern Ikea und die Familie des Jungen am Dienstag vor Gericht auf einen Vergleich geeinigt. 2017 verunglückte der kleine Jozef in seinem Zuhause in Kalifornien, weil die Ikea-Kommode Malm umkippte und auf den Jungen fiel. Dieser erlag kurze Zeit später seinen Verletzungen.
Während keine gerichtliche Vereinbarung die tragischen Ereignisse ändern könne, sei man im Interesse aller Beteiligten dankbar, dass in dem Fall eine Einigung erzielt worden sei, sagte eine Ikea-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Die Höhe der Summe, die Ikea den Angehörigen zahlt, sowie weitere Details wolle das Unternehmen nicht nennen.
Ikea soll der Familie 46 Millionen Dollar zahlen
US-Medienberichten zufolge soll es sich um eine Zahlung in Höhe von 46 Millionen Dollar handeln - das sind umgerechnet mehr als 41 Millionen Euro. Die Anwälte der Familie waren für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
Der zweijährige Jozef aus dem US-Staat Kalifornien infolge der schweren Verletzungen gestorben, die die mehr als 30 Kilogramm schwere Malm-Kommode bei dem Unfall verursacht hatte. Die Eltern des Kleinkinds hatten den Jungen alleine in seinem Zimmer gelassen, weil er ein Mittagsschläfchen machen sollte. Als der Vater später nach seinem Kind schaute, war das Unglück bereits geschehen: Die Kommode kippte um und erschlug den Zweijährigen.

Ikea rief die Kommode letztlich zurück
Diese Familientragödie hätte verhindert werden können. Mit einem Montageset, das Ikea bei sicherungsbedürftigen Möbeln beilegt, hätte die Kommode an der Wand befestigt werden können. Dennoch verklagte die Familie Ikea vor einem US-Gericht. Sie warf dem Möbelkonzern vor, von der Kippgefahr gewusst zu haben wie auch davon, dass dies zu Verletzungen und Todesfällen von Kindern geführt habe. Dies haben US-Tageszeitungen berichtet. Die Kommode wurde letztlich 2016 zurückgerufen.
Auch ein anderes
Produkt von Ikea könnte für Kleinkinder gefährlich werden
. Der Konzern hat es im Dezember zurückgerufen.
Das Möbelhaus Ikea ruft aktuell ein Produkt zurück: Wegen zu hoher Schadstoffwerte.
Gegen einen weiteren schwedischen Konzern läuft in Deutschland derzeit ebenfalls ein Verfahren. Die Modekette H&M soll brisante Datenschutzverstöße begangen haben.
dpa